Frischer Wind bei den Blackhawks: Veteranen und Tempo bestimmen das Trainingslager
Neuigkeiten von den Chicago Blackhawks: Trainer Luke Richardson setzte gleich zu Beginn des diesjährigen Trainingscamps ein klares Zeichen und verzichtete auf das sonst übliche langsame Herantasten. Stattdessen startete er mit einem 25-minütigen Scrimmage, bei dem sogar Schiedsrichter zum Einsatz kamen. Richardson betonte, dass die Spieler fit zum Camp erscheinen sollten, ein Ziel, das offensichtlich erreicht wurde. "Wir wollten sofort loslegen," sagte er zufrieden.
Ein wesentlicher Unterschied zu den letzten beiden Saisons ist die Anzahl erfahrener Spieler. Während Richardson zuvor den Spagat zwischen NHL-Erwartungen und einer Mannschaft voller Neulinge meistern musste, steht ihm nun das wohl stärkste Blackhawks-Team seiner bisherigen Amtszeit zur Verfügung. Der Fokus liegt darauf, das Tempo zu erhöhen und mit der Erfahrung der Veteranen auf NHL-Niveau zu spielen.
Seth Jones, der in seine vierte Saison mit den Blackhawks geht, formulierte das Ziel klar: "Wir müssen weiter voranschreiten." Er hob hervor, dass die Mannschaft wettbewerbsfähiger und erfolgreicher werden wolle, gerade auch in Auswärtsspielen. Der höhere Altersdurchschnitt soll dabei helfen, auch Spiele mit knappen Ergebnissen für sich zu entscheiden.
Auch die körperliche Intensität im Training soll erhöht werden. Nick Foligno und Jones betonten, dass mehr physische Präsenz auf dem Eis eingeführt werden solle, um den Trainingseffekt zu steigern. Foligno, seit Kurzem der 35. Kapitän der Franchise-Geschichte, wurde bei einer Pressekonferenz offiziell ernannt. Er brachte seinen Respekt gegenüber dem ehemaligen Kapitän Jonathan Toews zum Ausdruck und hob hervor, dass er eine neue Ära einläuten wolle, ohne die Verdienste von Toews schmälern zu wollen.
Interessant waren zudem die ersten Linienkombinationen, die Richardson ausprobierte. Die wohl spannendste Formation bestand aus Neuzugang Tyler Bertuzzi, Taylor Hall und dem umjubelten Center Connor Bedard. Hall zeigte sich in guter Form und ging motiviert zur Sache. Bertuzzi gilt als Richardsons bisher größte Verpflichtung in der aktuellen Saison.
Weitere bemerkenswerte Linienumstellungen umfassten eine Reihe junger Talente wie Lukas Reichel und Philipp Kurashev sowie Rückkehrer Teuvo Teräväinen. Die Kombinationen sollen in den kommenden Tagen weiter erprobt und gegebenenfalls angepasst werden.
Zudem gab es Updates zu verletzten Spielern: Artyom Levshunov und der Torhüter Laurent Brossoit befinden sich auf dem Weg der Besserung und könnten bald wieder auf dem Eis stehen.
Trainer Richardson zeigte sich positiv gestimmt und unterstrich, dass dieses Trainingslager Geschäft und keinen Raum für Spielereien lasse. Die Spieler folgten dieser Einstellung und demonstrierten bereits in den ersten Tagen hohe Professionalität und Einsatzbereitschaft.