Friedrich Merz als klarer Favorit für das Kanzleramt – Unsicherheit bei Koalitionspräferenzen
In einer aktuellen Umfrage des Instituts YouGov, durchgeführt im Auftrag der Deutschen Presse-Agentur, sieht eine signifikante Mehrheit der befragten Bürger Friedrich Merz als führenden Kandidaten für das Kanzleramt. Merz, der sich als Unionskanzlerkandidat behauptet, wird von 44 Prozent der rund 2.200 Befragten als wahrscheinlichster nächster Bundeskanzler betrachtet. Dagegen scheinen die Aussichten für den amtierenden Kanzler Olaf Scholz düster: Nur 6 Prozent der Befragten sehen ihn in einer weiteren Amtszeit. Auch der Grüne Wirtschaftsminister Robert Habeck erfährt mit 7 Prozent nur geringe Zustimmung.
Beachtlich ist die Unsicherheit vieler Wähler: 29 Prozent können sich nicht festlegen, wer das Rennen machen wird, obwohl die Wahl am 23. Februar ansteht. Eine interessante Randnotiz ist die Einschätzung der AfD-Vorsitzenden Alice Weidel: 13 Prozent halten sie für eine ernstzunehmende Kanzlerkandidatin, obwohl eine Koalition mit ihr ausgeschlossen erscheint.
Auch innerhalb der SPD-Wähler von 2021 zeigt sich Skepsis gegenüber Scholz, da lediglich 8 Prozent seiner Wiederwahl zustimmen. In der Altersgruppe über 70 dominiert Merz mit 57 Prozent, während Scholz mit nur 3 Prozent kaum Unterstützung erfährt.
Bei den präferierten Koalitionen herrscht große Unentschlossenheit: 44 Prozent der Befragten nennen keine klare Präferenz. Eine Mehrheit von 35 Prozent wünscht sich eine große Koalition aus Unionsparteien und SPD. Ein Bündnis zwischen Union und Grünen bevorzugen 15 Prozent, während die bestehende Ampel-Koalition kaum Rückhalt findet und nur von 5 Prozent favorisiert wird.
Die Frage nach dem Nutzen des Ampel-Endes für die beteiligten Parteien beantwortet die Mehrheit pessimistisch: 42 Prozent sehen darin keinen Vorteil für eine der Regierungsparteien. Teile der Befragten sehen jedoch einen marginalen Nutzen für SPD (13 Prozent), FDP (12 Prozent) und Grüne (9 Prozent). Die Umfrage fand zwischen dem 8. und dem 12. November bei 2.193 Teilnehmern statt und weist eine statistische Fehlertoleranz von etwa 2,1 Prozentpunkten auf.