Fresenius im Aufwind: Erfolgreicher Jahresstart dank Kabi und Helios
Der renommierte Krankenhaus- und Arzneimittelkonzern Fresenius zeigt sich weiter auf Erfolgskurs. Besonders sparsame Unternehmensführung und die beeindruckende Leistung der Generikatochter Kabi haben dem Dax-Unternehmen einen hervorragenden Jahresstart 2025 beschert, bei dem es sein Ergebnis erneut überraschend stark steigern konnte. Auch das florierende Klinikgeschäft in Spanien spielte eine wesentliche Rolle bei diesem Wachstum. Konzernchef Michael Sen, der seit Oktober 2022 das Ruder führt und gravierende Umstrukturierungen im Unternehmen vorantreibt, drückte seine Zufriedenheit aus und bekräftigte den optimistischen Ausblick für das Gesamtjahr.
Die Fresenius-Aktie, die seit April bereits eine positive Entwicklung zeigt, verzeichnete nach Veröffentlichung der Quartalszahlen einen Spitzenwert von 44,06 Euro, ein Hoch seit 2021. Trotz vorübergehender Rückschläge in einem schwächer werdenden Gesundheitsmarkt fand das Papier wieder zurück ins Plus - mit einem Anstieg von zwei Prozent. Analysten von Jefferies lobten das beeindruckende erste Quartal, während Falko Friedrichs von der Deutschen Bank die Erreichbarkeit der Unternehmensziele für 2025 als durchaus realistisch einschätzt.
Risiken, wie mögliche Nachteile durch Zölle, sind in der Prognose von Fresenius bereits bedacht, soweit sie aktuell absehbar sind. Vor Journalisten erklärte Sen, dass Fresenius besonders gut auf mögliche Entwicklungen in den USA vorbereitet sei. Mit einem wichtigen Marktanteil in den USA, insbesondere durch Kabi, sei man gut aufgestellt, da rund 70 Prozent der dort verkauften Medikamente lokal produziert werden.
Interessant bleibt hierbei auch die politische Situation in den USA. Auch wenn derzeit Pharmaimporte von den weitreichenden Zollmaßnahmen der neuen US-Regierung unter Donald Trump verschont bleiben, läuft eine Überprüfung. In Erwartung dieser Entwicklungen bleibt Fresenius im Gespräch mit den örtlichen Behörden und setzt dabei auf die essenzielle Rolle kostengünstiger Generika im US-Gesundheitswesen.
Für das laufende Geschäftsjahr 2025 plant Fresenius eine Umsatzsteigerung von vier bis sechs Prozent abseits von Währungseffekten. Im ersten Quartal gelang es bereits, den Umsatz um sieben Prozent auf beeindruckende 5,63 Milliarden Euro zu steigern. Kabi konnte insbesondere mit Biosimilars punkten und auch die Helios-Klinken in Deutschland und Spanien trugen zum Erfolg bei. Demgegenüber steht ein leichter Rückgang des operativen Ergebnisses bei Helios in Deutschland durch das Auslaufen der staatlichen Energiehilfen.
Ein umgesetztes Sparprogramm im Klinikbereich trägt bereits erste Früchte und soll im weiteren Verlauf des Jahres noch stärkeren Einfluss ausüben. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern wuchs, über Analystenerwartungen hinaus, nominal und wechselkursbereinigt um vier Prozent auf 654 Millionen Euro. Für das gesamte Geschäftsjahr wird ein Wachstum von drei bis sieben Prozent angestrebt.
Ein geplantes Umbau- und Sparprogramm sieht vor, Kabi und Helios weiter zu stärken, unter anderem durch Innovationen und die beschleunigte Digitalisierung. Auch Zukäufe im Biopharma-Bereich und in der klinischen Ernährung könnten die Wachstumsstrategie beflügeln. Der im März erfolgte Verkauf von Fresenius Medical Care Anteilen soll Investitionen in das Kerngeschäft finanzieren; der ausgegebene Erlös wird auf etwa 1,1 Milliarden Euro geschätzt.