Frau getötet und zerstückelt - Ehemann in Psychiatrie

Berlin (dpa) - Nach der grausamen Tötung einer Mutter von sechs Kindern in Berlin sitzt der festgenommene Ehemann der Frau vorerst in einer psychiatrischen Klinik. Dem 32-Jährigen werde Totschlag vorgeworfen, es gebe aber Hinweise auf eine stark verminderte Schuldfähigkeit.

Das sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Martin Steltner. Seine Behörde habe deswegen einen sogenannten Unterbringungsbeschluss erwirkt. Der Mann habe die Bluttat im Wesentlichen gestanden.

Zahlreiche Menschen gedachten am Dienstagabend mit einer Mahnwache am Tatort der getöteten 30-Jährigen. Im Innenhof des Hauses in Kreuzberg, in dem das Opfer mit den sechs Kindern gelebt hatte, legten Trauernde Blumen nieder und zündeten Kerzen an. Die Polizei sprach von 150 bis 200 Teilnehmern, auch viele Anwohner waren darunter. Auf dem Boden war noch der weiße Sand zu sehen, mit dem notdürftig die blutigen Spuren der Tat verdeckt worden waren. Zu der Aktion hatte der Verein «Aufbruch Neukölln» aufgerufen. Er kämpft gegen häusliche Gewalt von Männern - vor allem türkischer Herkunft.

Der festgenommene Mann hatte seine Ehefrau in der Nacht zum Montag nach einem dramatischen Streit erstochen. Auf der Dachterrasse im fünften Stock soll er ihr dann vor den Augen von Nachbarn den Kopf abgetrennt und hinuntergeworfen haben. Die Polizei überwältigte den Mann und nahm ihn fest. Die Kinder sollen zusammen in einem Heim untergebracht und weiter psychologisch betreut werden.

Nach Informationen der «Berliner Morgenpost» soll der Familienvater keine Reue gezeigt haben. Anwohner hatten berichtet, dass der Mann zunächst seine Frau auf die Terrasse gezerrt und niedergeschlagen habe. Bevor er seiner toten Frau den Kopf abschnitt, soll der türkischstämmige Mann laut «Allahu akbar!» (Gott ist groß!) gerufen haben. Der Kopf sowie andere Körperteile wurden im Hof des Hauses in der Köthener Straße in der Nähe des Potsdamer Platzes gefunden. Die Ermittler äußerten sich auch am Dienstag nicht zu den Details der Bluttat.

Nach Berichten von Nachbarn mussten vermutlich auch die vier Jungen und zwei Mädchen mit ansehen, wie ihre Mutter getötet wurde. Die Polizei hatte nur bestätigt, dass die Kinder zum Tatzeitpunkt in der Wohnung waren. Das jüngste Kind ist erst ein Jahr alt.

Der Berliner Grünen-Abgeordnete Özcan Mutlu sagte: «Wir können als Gesellschaft nicht einfach zur Tagesordnung übergehen.» Er forderte mehr Schutz und Aufklärung. «Frauen, die über eine Heirat ins Land kommen, kein Deutsch sprechen, keine Kontakte hier haben und andere Rechtsvorstellungen gewohnt sind, müssen wissen, dass sie der Staat schützt», sagte er der Nachrichtenagentur dpa.

Nach seinen Angaben stammte die Frau aus dem Osten der Türkei. Sie sei für ihren Mann nach Deutschland gekommen, der hier aufgewachsen sein soll. Die Polizei machte auch dazu keine Angaben. Nun müsse geprüft werden, ob die Behörden künftig Frauen in einer ähnlichen Lage besser über ihre Rechte informieren könnten.

Der Vorsitzende von «Aufbruch Neukölln», Kazim Erdogan, sagte im Deutschlandradio Kultur, wenn Nachbarn oder Bekannte den Eindruck hätten, dass jemand zu Hause Gewalt erleide, sollten sie sich einmischen und gegebenenfalls auch die Behörden einschalten. Frauen aus Einwandererfamilien sind ihm zufolge zögerlicher, im Falle von häuslicher Gewalt die Hilfe von Beratungsstellen in Anspruch zu nehmen. Dabei spielten Schamgefühle eine Rolle.

Nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Terre de Femmes wird in Deutschland alle zweieinhalb Tage eine Frau von ihrem Partner getötet.

Kriminalität
05.06.2012 · 21:34 Uhr
[8 Kommentare]
 
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