Frankfurter Buchmesse 2023: Literatur trifft auf Leidenschaft und Disput
Die Frankfurter Buchmesse öffnet ihre Tore in ihrer 76. Auflage und verbindet erneut die Welt der Bücher mit der des kritischen Diskurses. Italien wird in diesem Jahr als Gastland hervorgehoben, was der Veranstaltung eine besondere mediterrane Note verleiht. Der Fokus liegt nicht nur auf Büchern, sondern auch auf der geistigen Auseinandersetzung mit aktuellen Themen.
Trotz wirtschaftlicher Herausforderungen zeigt sich die Buchbranche stabil, denn die Umsätze der ersten drei Quartale liegen über dem Vorjahresniveau. Ein Lichtblick in der Leselandschaft ist die wachsende Begeisterung junger Frauen für das geschriebene Wort, wie die Vorsteherin des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels, Karin Schmidt-Friderichs, zufrieden feststellt.
Besondere Aufmerksamkeit erhält das Genre "New Adult", dem in diesem Jahr ein eigener Bereich gewidmet ist, der eher an eine Convention denn an eine traditionelle Messe erinnert. Der Direktor der Buchmesse, Juergen Boos, erwartet spannende Diskussionen und kritische Auseinandersetzungen, die die wunden Punkte unserer Zeit thematisieren.
Der Aufruf von Schmidt-Friderichs zur Leseförderung als demokratisches Grundrecht unterstreicht die Veranstaltung. Sie warnt vor der Ignoranz der Politik angesichts eines steigenden Bildungsnotstands und kritisiert geplante Kürzungen im Kulturbereich scharf. Gleichzeitig erkennt sie das Potenzial der Künstlichen Intelligenz für die Verlagswelt, mahnt jedoch auch vor den ethischen Herausforderungen bei der Nutzung von Autoreninhalten.