Ferien von der Aktienjagd: Warren Buffetts Verkaufstour sorgt für Aufsehen
Die ohnehin schon legendäre Erfolgsbilanz von Warren Buffett, dem CEO von Berkshire Hathaway, spricht für sich: Seitdem er in den 1960er Jahren das Ruder übernommen hat, erzielte die Aktie einen sagenhaften Zuwachs von über 5.663.000 %. Dennoch, selbst der „Orakel von Omaha“ – wie Buffett von seinen Bewunderern genannt wird – findet nicht immer Einklang zwischen seiner langfristigen Börsenvision und seinen kurzfristigen Handelsaktivitäten. Das Geheimnis seines Erfolges? Ein offenes Buch für die Anleger-Gemeinde.
Über Jahrzehnte hinweg hat Buffett regelmäßig bei Aktionärstreffen und in jährlichen Briefen frei über den Zustand der US-Wirtschaft sowie über seine Investitionsphilosophie gesprochen. Optimismus als Grundton, gepaart mit einer Warnung: Setze besser nicht gegen Amerika. Buffett ist bekannt dafür, den Markt nicht timen zu wollen. Doch er weiß, dass die US-Wirtschaft meistens wächst statt schrumpft.
Diese Statistik nutzte er klug, um Berkshire Hathaways Geschäfte und Portfolio über Jahrzehnte auszubauen. Doch zuletzt hat sich die Strategie, die Buffett zusammen mit seinen Top-Beratern Todd Combs und Ted Weschler verfolgt, gewandelt. Acht Quartale in Folge haben die Kassen von Berkshire mehr durch Aktienverkäufe als durch -käufe gefüllt – eine interessante Entwicklung, die zuletzt im Jahr 2024 an Fahrt aufgenommen hat.
Innerhalb der ersten neun Monate des Jahres erzielte das Unternehmen durch Nettobörsenerlöse 127,41 Milliarden Dollar, was als unüberhörbares Alarmzeichen für Wall Street und Investoren zu werten ist: Gibt es Unheil am Horizont des Marktes? Ein Grundsatz, den Buffett nahezu anbetungsvoll einhält, ist der Drang nach einem guten Deal.
Als treuer Verfechter des Value-Investings zögert er nicht, abzuwarten, bis die Bewertungen „Sinn machen“. Doch in der jetzigen Marktlage – historisch teuer – scheint der Altmeister der Zurückhaltung zum Prinzip zu erheben.

