Fed-Zinsentscheidung erwartet: US-Aktienmärkte unter Druck
Das Augenmerk der Finanzwelt richtet sich gespannt auf das bevorstehende Treffen der Federal Reserve am 18. September, bei dem eine Zinssenkung um 25 Basispunkte erwartet wird. Diese geldpolitische Entscheidung kommt nach einem turbulenten Handelstag, ausgelöst durch einen schwächer als erwarteten Arbeitsmarktbericht für August.
US-Aktien erlebten am Freitag deutliche Verluste, nachdem der Bericht über die neu geschaffenen Arbeitsplätze die Rezessionsängste neu entfachte. Der S&P 500 verzeichnete seine schlechteste Woche seit März 2023 und fiel um etwa 4 %, während der Nasdaq 100 nahezu 6 % einbüßte.
Der jüngste Bericht zeigte, dass die US-Wirtschaft im August 142.000 neue Arbeitsplätze geschaffen hat, deutlich unter den Erwartungen von 164.000. Die Arbeitslosenquote sank jedoch leicht von 4,3 % auf 4,2 %. Obwohl der Bericht weniger schockierend ausfiel als der im Juli, bestätigt er dennoch die Abkühlung des Arbeitsmarktes und unterstreicht die Notwendigkeit einer Zinssenkung durch die Fed.
John Williams, Präsident der New Yorker Fed, betonte in einer Rede am Freitag die Angemessenheit einer Reduzierung der Zinssätze. "Es ist jetzt angemessen, den Grad der Restriktion in der Politik zu verringern, indem die Zielspanne für den Federal Funds Rate gesenkt wird", erklärte Williams. Laut dem CME FedWatch-Tool erwartet der Markt eine Senkung um 25 Basispunkte.
Der Arbeitsmarktbericht verdeutlicht die Schwächung des US-Arbeitsmarktes in den letzten Monaten. Der gleitende Dreimonatsdurchschnitt der monatlichen Stellenzuwächse sank von knapp 270.000 im März auf etwas über 110.000 im August. JPMorgan bezeichnete die Daten als Hinweis auf das "nachlassende Tempo" des Arbeitsmarktes und plädierte sogar für eine größere Zinssenkung von 50 Basispunkten.
Aufgrund der saisonalen Schwäche im September sehen einige Analysten die jüngsten Kursrückgänge an den Aktienmärkten als typisch an. Fundstrat-Analyst Tom Lee sieht trotz der Vorsicht in den kommenden acht Wochen mehr Aufwärtspotenzial für Aktien. Auch Analysten von Ned Davis Research teilen diese Einschätzung und betrachten den September-Rückgang als Kaufgelegenheit, da die besten drei Monate für den Aktienmarkt bevorstehen.