Fed senkt Leitzins: Ein Signal zur Stabilisierung des Arbeitsmarktes
Die Federal Reserve hat am Mittwoch ihren Leitzins um einen halben Prozentpunkt gesenkt, ein entschlossener Schritt, um den Arbeitsmarkt in den USA zu stützen. Nach einer mehr als einjährigen Phase auf dem höchsten Stand seit zwei Jahrzehnten, beschloss der Federal Open Market Committee (FOMC) mit 11 zu 1 Stimmen, den Zins auf eine Spanne von 4,75% bis 5% zu senken. Hintergrund dieser Entscheidung ist die wachsende Besorgnis der Politik über die Beschäftigungslage. In einer Stellungnahme äußerte sich die Fed zuversichtlich, dass die Inflation nachhaltig in Richtung des 2%-Ziels steuert, wobei die Risiken zwischen dem Erreichen der Beschäftigungs- und Inflationsziele als ausgeglichen eingeschätzt werden. Zudem verzeichnete der S&P 500 Index einen Anstieg, während die Renditen von Staatsanleihen und der Bloomberg Dollar Index fielen. Die geldpolitischen Projektionen zeigen, dass eine knappe Mehrheit der Verantwortlichen weitere Zinssenkungen über die verbliebenen 2024-Sitzungen befürwortet. In seiner Pressekonferenz um 14:30 Uhr in Washington wird Fed-Chef Jerome Powell weitere Erläuterungen zu den Beweggründen dieser schnellen Wende geben. Ein weiterer interessanter Aspekt ist, dass Gouverneurin Michelle Bowman gegen eine kleinere Zinssenkung von einem Viertelpunkt stimmte, was das erste abweichende Votum eines Gouverneurs seit 2005 darstellt. In der aktualisierten Prognose der Quartalszahlen wird ein Anstieg der Arbeitslosigkeit von derzeit 4,2% auf 4,4% bis Ende 2024 erwartet, während die Inflationsrate auf 2,3% sinken soll. Wirtschaftliches Wachstum wird mit 2% prognostiziert, und die Inflationsrate wird voraussichtlich erst 2026 das 2%-Ziel erreichen. Der langfristige Leitzins wurde von 2,8% auf 2,9% angehoben. Diese Entscheidung markiert einen Wendepunkt für die Fed nach einer Serie von Zinserhöhungen seit Anfang 2022, die aufgrund der Pandemie zurückzuführen sind. Die Inflation erreichte durch Versorgungsengpässe und erhöhte Nachfrage ihren höchsten Stand seit 1981. Trotz der Abkühlung der Inflation und eines geschwächten Arbeitsmarktes gibt es keine Anzeichen für eine bevorstehende Rezession. Die wirtschaftliche Situation bleibt jedoch unklar, da steigende Delinquenzraten und das Versiegen überschüssiger Ersparnisse drohen, die Ausgaben zu drosseln und die Wirtschaft zu bremsen. Dies führt zu Unsicherheiten und Meinungsverschiedenheiten unter den Fed-Verantwortlichen über den weiteren geldpolitischen Kurs.