Fed-Entscheidung: Zinswende und Schuldenproblematik im Fokus
Die Federal Reserve überraschte am Mittwoch mit ihrer ersten Zinssenkung seit mehr als vier Jahren. Diese signifikante Maßnahme markiert einen deutlichen Kurswechsel von der Inflationsbekämpfung hin zur Stabilisierung des Arbeitsmarktes.
Trotz dieses Schrittes zeigt sich der milliardenschwere Investor Ray Dalio skeptisch, ob die Zinssenkungen der Fed und anderer Zentralbanken das Hauptproblem lösen können: die rapide zunehmenden Schulden. Dalio betont, dass das Volumen der von Regierungen weltweit gehaltenen Schulden historisch beispiellos sei und eine Abwertung der Schulden zur Folge haben könnte, wenn die Zentralbanken die Kreditkosten weiter senken.
Besonders besorgt äußerte sich Dalio über die "enormen Mengen an Schulden, die von Regierungen geschaffen und von Zentralbanken monetisiert werden," insbesondere in den USA. Laut Angaben des Institute of International Finance beläuft sich die globale Verschuldung von Regierungen, Unternehmen und Privatpersonen auf etwa 315 Billionen US-Dollar. "Solche Größenordnungen habe ich in meinem Leben noch nie gesehen," so Dalio.
Dalio fügt hinzu, dass der Wert der Schulden weiter abnehmen könnte, sollten Zentralbanken die Zinsen weiter senken. "Ich erwarte eine große Abwertung des Schuldwertes durch künstlich niedrige Realzinsen," erklärte er.
Die USA haben bisher Schulden von insgesamt 35,3 Billionen US-Dollar angehäuft, was Dalio als "enorm" bezeichnet. Die Herausforderung für die Federal Reserve besteht laut Dalio darin, die Zinsen so hoch zu halten, dass sie für die Gläubiger attraktiv bleiben, während sie zugleich nicht so hoch sind, dass sie die Schuldner übermäßig belasten.
Weiter prognostiziert Dalio, dass die USA ihre Schulden weiterhin monetarisieren werden und damit einen ähnlichen Weg wie Japan einschlagen, welches durch niedrige Zinsen eine Abwertung des Yen bewirkte. "Ich denke, auf lange Sicht wird der Weg zunehmend zur Monetarisierung der Schulden führen, ähnlich wie in Japan," sagte er. Er erklärte ferner, dass der Wert einer japanischen Anleihe um 90 % gefallen sei, was de facto eine enorme versteckte Steuer durch künstlich niedrige Erträge darstelle.