Fed-Entscheidung im Fokus: Experten prognostizieren Zinssenkungen
Im Vorfeld der Zinssenkungen, die aus der Sitzung der Federal Reserve im September erwartet werden, diskutieren Claudia Sahm, Chefvolkswirtin bei New Century Advisors, und Matthew Luzzetti, Chefvolkswirt der Deutschen Bank in den USA, über die möglichen Senkungen um 25 beziehungsweise 50 Basispunkte.
Claudia Sahm, eine ehemalige Volkswirtin des Federal Reserve Board und Namensgeberin der sogenannten "Sahm Rule", einem wichtigen Rezessionsindikator, erläutert im Gespräch mit Yahoo Finance ihre Position. "Es ist an der Zeit zu senken," betont Sahm und erklärt, dass die Inflationsdaten erhebliche Verbesserungen gezeigt haben, obwohl der Leitzins der Fed weiterhin auf einem hohen Niveau liege. "Das rechtfertigt eine Senkung um 25 Basispunkte allein aufgrund der Fortschritte bei der Inflation."
Sahm weist zudem darauf hin, dass seit dem Treffen des Offenmarktausschusses im Juli besorgniserregende Informationen über den Arbeitsmarkt eingegangen seien. Sie fügt hinzu: "Man muss nicht einmal sagen, dass eine Rezession unmittelbar bevorsteht, es reicht, dass sich die Lage erheblich abgekühlt hat. Um zu kalibrieren und auf die Daten zu reagieren, sollten weitere 25 Basispunkte hinzukommen", was zu einer Gesamtsenkung von 50 Basispunkten führen würde.
Auch Matthew Luzzetti unterstützt Sahms Meinung und erklärt: "Sie sollten die Zinsen senken. Offensichtlich werden sie das tun, und es gibt überzeugende Gründe, dies um 50 Basispunkte zu tun." Er fügt hinzu, dass während der Sperrfrist, als man von Fed-Vertretern hörte, kein Konsens über eine größere Senkung festzustellen war.