FDP warnt vor zu hohem Mindestlohn

Berlin (dts) - In Zeiten wachsender konjunktureller Risiken warnt die FDP vor einem aus dem Ruder laufenden Mindestlohn. "In der jetzigen Lage wachsender wirtschaftlicher Unsicherheit kann ein zu hoher Mindestlohn dazu führen, dass Arbeitsplätze abgebaut oder nicht neu geschaffen werden. Deshalb darf die Festsetzung eines Mindestlohns nicht Gegenstand eines Überbietungswettbewerbs und parteipolitischer Profilierung für den Wahlkampf sein", sagte FDP-Generalsekretärin Linda Teuteberg der "Neuen Osnabrücker Zeitung".

Deutschland habe "kein Abo auf dauerhaften Wohlstand" und tue gut daran, sich genau zu überlegen, "was unseren Wohlstand gefährdet und was ihn sichert". Ein Mindestlohn von zwölf Euro, wie ihn SPD und Grüne fordern, sei "in mehrfacher Hinsicht schädlich", so die FDP-Generalsekretärin weiter. Der Mindestlohn müsse "in jeder Situation" gezahlt werden, "auch für Aushilfsjobs oder ungelernte Arbeitskräfte". Wenn er "zu hoch" sei, verwehre er "den Schwächsten den Einstieg in den Arbeitsmarkt. Und das ist nicht sozial", sagte Teuteberg. Dass die Liberalen beim Wähler trotz der Schwäche von SPD und Union nicht wirklich punkten können, hat für sie einen einfachen Grund: Die Lösungsvorschläge ihrer Partei seien "etwas erklärungsbedürftiger, wir sind aber davon überzeugt, dass es auch seriöser ist. Die FDP ist eben eine Partei der Mitte und der Vernunft. Das werden wir auch nicht für ein paar Schlagzeilen ändern", so die FDP-Generalsekretärin. Den Grünen warf sie "Etikettenschwindel" vor. "Nur weil man meint, ein paar Begriffe grün umdeuten zu können oder ein paar Anglizismen wie `green new deal` einführt und mit eigenen Attributen versieht, macht das aus planwirtschaftlichen Vorstellungen noch längst keine marktwirtschaftlichen Lösungen", sagte Teuteberg. Sie warnte, Deutschland dürfe die Schuldenbremse nicht infrage stellen. "Es gibt in Deutschland genug Geld im Bundeshaushalt, um zu investieren. Das ist aber eine Frage von Prioritäten und Planungsverfahren, der Langsamkeit und Blockade in unserem Land", so die FDP-Politikerin weiter. Die Politik müsse die Bürger entlasten, damit sie selbst stärker für das Alter vorsorgen könnten. "Wir brauchen deutlich verbesserte Rahmenbedingungen, damit die Bürger verstärkt privat für das Alter vorsorgen können, beispielsweise durch Sachwerte, Immobilien und Aktien", sagte Teuteberg der "Neuen Osnabrücker Zeitung". Vor dem Hintergrund sei auch ein Mietendeckel "kontraproduktiv". "Ich habe es als Kind in der DDR noch erlebt, wie Innenstädte aussehen, wenn der Staat die Mietpreise bestimmt. Das hat mit Nachhaltigkeit nichts zu tun und hieß `Ruinen schaffen ohne Waffen`. All das schafft kein Vertrauen", so die FDP-Generalsekretärin.
Politik / DEU / Arbeitsmarkt
26.11.2019 · 08:36 Uhr
[10 Kommentare]
 
Höcke vor Gericht: «Ich bin tatsächlich völlig unschuldig»
Halle (dpa) - Mit Geschichtsbüchern in der Hand und eindringlichem Blick ins Publikum hat der […] (11)
Eisbären Berlin greifen nach zehntem DEL-Titel
Berlin (dpa) - Die Eisbären Berlin stehen unmittelbar vor ihrer zehnten Meisterschaft in der […] (02)
ATLUS gibt Veröffentlichungsdatum von Metaphor: ReFantazio bekannt
Heute haben ATLUS einen besonderen Entwickler-Livestream zu ihrem neuen, umfangreichen Fantasy- […] (00)
Der deutsche Baustoff-Gigant verlässt Russland nach drei Jahrzehnten
Jeder Schritt von Knauf, sich aus dem russischen Markt zurückzuziehen, erfordert Genehmigungen […] (00)
Senat stimmte für TikTok-Verkauf
Am Dienstag stimmte der US-Senat für einen Gesetzesentwurf, der ein landesweites Verbot der chinesischen […] (00)
Celine Dion: Designerklamotten leihen? Nein, danke!
(BANG) - Celine Dion verriet, dass sie sich keine Designerklamotten „ausleihen“ möchte. Die […] (01)
 
 
Suchbegriff

Diese Woche
24.04.2024(Heute)
23.04.2024(Gestern)
22.04.2024(Mo)
Letzte Woche
Vorletzte Woche
Top News