Fall Mary-Jane: Tatverdächtiger gefasst

Zella-Mehlis (dpa) - Zwei Wochen nach dem gewaltsamen Tod der siebenjährigen Mary-Jane aus Zella-Mehlis ist ein Tatverdächtiger gefasst worden. Am Freitag sei ein Mann im Alter zwischen 35 und 40 Jahren festgenommen worden, bestätigte der Sprecher des Thüringer Innenministeriums, Bernd Edelmann.

Der Mann soll aus dem Umkreis der Familie stammen, hieß es aus Polizeikreisen. Eine DNA-Probe soll die Ermittler auf die Spur des mutmaßlichen Täters gebracht haben. Die Polizei hatte alle Anwohner im Wohngebiet von Mary-Janes Familie um freiwillige DNA-Proben gebeten und rund 800 Speichelproben erhalten.

Vor der Wohnung des Tatverdächtigen in Zella-Mehlis standen am Freitagnachmittag mehrere Polizeiautos. Er wird derzeit von der Polizei vernommen und soll voraussichtlich am Samstag dem Haftrichter vorgeführt werden, hieß es. Polizei und Staatsanwaltschaft haben für Samstag außerdem eine gemeinsame Pressekonferenz in Suhl angekündigt.

Die siebenjährige Erstklässlerin war am Freitag vor zwei Wochen nach der Schule nicht nach Hause gekommen. Eine Suchaktion der Polizei blieb zunächst erfolglos. Einen Tag später fanden Wanderer die Leiche des Mädchens in einem Bachlauf im Wald etwa 1,5 Kilometer von ihrem Wohnhaus entfernt. Sie war bekleidet, es fehlte allerdings der rote Schulranzen des Mädchens.

Nach Informationen des MDR sind die genauen Todesumstände weiterhin ungeklärt. Möglicherweise sei das Mädchen erstickt worden. Aufschluss soll ein Fasergutachten bringen, berichtete der Sender.

In den vergangenen zwei Wochen hatte eine Sonderkommission mit rund 50 Polizisten an der Aufklärung des Falles gearbeitet. Die Polizei war mehr als 700 Hinweisen nachgegangen, hatte hunderte Zeugen im Umfeld der Familie befragt und den Fall ausführlich in einer Fernsehsendung vorgestellt. Bereitschaftspolizisten durchkämmten auch immer wieder das Waldgebiet. Das habe aber nichts gebracht, hatte ein Polizeisprecher erklärt.

Am Donnerstag hatten rund 400 Menschen in einer bewegenden Trauerfeier von Mary-Jane Abschied genommen. Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht (CDU) hatte weiße Lilien niedergelegt. «Es ist so bitter, dass es nicht gelingen konnte, das Leben des kleinen Mädchens zu schützen», sagte sie.

Der CDU-Innenpolitiker Wolfgang Fiedler lobte am Freitag die Arbeit der Sonderkommission, die unter enormen Druck gestanden habe. «Ich bin dankbar, dass die Polizei so gute Arbeit geleistet hat.»

Kriminalität / Kinder
08.07.2011 · 18:44 Uhr
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