Faber-Castell strukturiert Standorte um: Stellenabbau in Deutschland geplant
Der traditionsreiche Schreibwarenhersteller Faber-Castell plant, etwa 130 Arbeitsplätze in Deutschland abzubauen. Der Fokus der Umstrukturierung liegt auf der Verlagerung weniger ausgelasteter Produktionslinien von den Standorten Stein bei Nürnberg und Geroldsgrün nach Brasilien und Peru. Durch diese Maßnahme soll Raum für die Erweiterung von High-End-Produktlinien geschaffen werden, die durch Alleinstellungsmerkmale und innovative Neuentwicklungen überzeugen. Das Unternehmen sieht sich angesichts von US-Zöllen, verhaltenem Konsum und einer veränderten Handelslandschaft unter Druck, seine Wettbewerbsfähigkeit zu sichern.
Zudem sollen auch in der Verwaltung die Fixkosten reduziert werden. Dabei betonte Vorstandsvorsitzender Stefan Leitz die Wichtigkeit, den Prozess so sozialverträglich wie möglich zu gestalten. Geplant ist, die Reduzierung der Stellen durch natürliche Fluktuation, Altersteilzeitregelungen und Vorruhestand zu realisieren. Betriebsbedingte Kündigungen sollen, wenn möglich, vermieden werden.
Die IG Metall zeigt sich indes überrascht von der Größe des angekündigten Stellenabbaus und fordert die Prüfung alternativer Lösungen. Eva Wohlfahrt, zweite Bevollmächtigte für Westmittelfranken, kündigte an, sich vehement für den Erhalt der Arbeitsplätze einzusetzen.
Faber-Castell, weltweit bekannt für seine hochwertigen Schreibgeräte und Kosmetikprodukte, beschäftigt global rund 6.200 Mitarbeiter, davon etwa 1.200 in Deutschland. Im Geschäftsjahr 2024/25 erzielte das Unternehmen einen Umsatz von rund 602 Millionen Euro.

