FAA stoppt Starship-Starts nach Explosion – Rückschlag für SpaceX
Die US-Luftfahrtbehörde FAA hat SpaceX angewiesen, alle Starship-Starts auszusetzen, nachdem die Rakete am Donnerstag kurz nach dem Start in Texas explodierte. Das Unternehmen von Elon Musk muss nun eine umfassende Untersuchung des Vorfalls durchführen.
Laut der FAA gibt es keine Berichte über Verletzungen, allerdings werde gemeinsam mit Behörden geprüft, ob herabfallende Trümmerteile öffentlichen Schaden auf den Turks- und Caicosinseln verursacht haben. Der Vorfall führte zu erheblichen Beeinträchtigungen im Flugverkehr, da zahlreiche Flüge umgeleitet oder verzögert wurden.
SpaceX sprach in einer Stellungnahme von einer „ungeplanten schnellen Demontage“ und erklärte, dass erste Analysen auf ein Feuer im hinteren Bereich der Rakete hindeuteten. Die Trümmer seien innerhalb des vorher festgelegten Gefahrenbereichs in den Atlantik gestürzt. Musk kommentierte den Vorfall auf X mit den Worten: „Erfolg ist ungewiss, aber Unterhaltung garantiert.“
Der Rückschlag kommt für SpaceX zu einem kritischen Zeitpunkt, nur wenige Stunden nachdem das Konkurrenzunternehmen Blue Origin von Amazon-Gründer Jeff Bezos mit der erfolgreichen Erstmission seiner New Glenn-Rakete einen Meilenstein erreichte.
Dennoch konnte SpaceX einen Teilerfolg verbuchen: Die „Mechazilla“-Greifarme fingen die wiederverwendbare Raketenstufe erfolgreich ein – ein wichtiger Schritt in Richtung wiederverwendbarer Raumfahrttechnologie. Musk äußerte sich optimistisch über einen weiteren Teststart im kommenden Monat, sollte sich der Verdacht eines Lecks im Triebwerksbereich bestätigen.
Die FAA wird den gesamten Untersuchungsprozess begleiten und muss den Abschlussbericht inklusive eventueller Korrekturmaßnahmen genehmigen, bevor Starship wieder starten darf. „Eine Wiederaufnahme der Flüge hängt davon ab, dass die öffentlichen Sicherheitsrisiken vollständig ausgeräumt sind“, teilte die Behörde mit.
Der Vorfall ereignete sich bei der siebten Testmission des 400 Fuß hohen Starship-Systems, das mit Raptor-Triebwerken ausgestattet ist und erstmals im November 2023 den Orbit erreichte.
SpaceX bleibt trotz des Rückschlags ein Schwergewicht in der kommerziellen Raumfahrt. Erst kürzlich stieg der Unternehmenswert durch eine Mitarbeiter-Aktienverkaufsrunde auf 350 Milliarden US-Dollar – ein deutlicher Anstieg gegenüber 210 Milliarden US-Dollar vor sechs Monaten. Beobachter führen dies unter anderem auf die enge Beziehung Musks zum künftigen US-Präsidenten Donald Trump zurück, die das Unternehmen für Investoren noch attraktiver gemacht habe.
SpaceX wurde 2002 gegründet und machte sich als erstes Privatunternehmen einen Namen, das Menschen zur Internationalen Raumstation transportierte. Im vergangenen Jahr wurde das Unternehmen erneut angefragt, gestrandete Astronauten zur Erde zurückzubringen.