Leitzins weiter auf Rekordtief - Lagarde: Sehr akkommodierende EZB-Politik für längere Zeit nötig

Nach Mitteilung der EZB bleiben sowohl die Leitzinsen als auch das Wertpapierkaufvolumen sowie die sie betreffende Forward Guidance konstant. Der Hauptfinanzierungssatz beträgt 0,00 Prozent, der Spitzenrefinanzierungssatz 0,25 Prozent und der Bankeinlagensatz minus 0,50 Prozent.

Der EZB-Rat erwartet, dass die Leitzinsen so lange auf ihrem aktuellen oder einem niedrigeren Niveau bleiben, bis er feststellt, dass sich die Inflationsaussichten in seinem Projektionszeitraum deutlich einem Niveau annähern, das hinreichend nahe, aber unter 2 Prozent liegt, und dass sich diese Annäherung in der Dynamik der Kerninflation durchgängig widerspiegelt.

Die Nettoanleihekäufe im Rahmen des APP-Programms betragen monatlich 20 Milliarden Euro. Der EZB-Rat erwartet, dass diese Nettokäufe so lange fortgesetzt werden, wie es für die Verstärkung der akkommodierenden Wirkung seiner Leitzinsen erforderlich ist, und dass sie beendet werden, kurz bevor er mit der Erhöhung der Leitzinsen beginnt.

Die Tilgungsbeträge der im Rahmen des APP erworbenen Wertpapiere werden für längere Zeit über den Zeitpunkt hinaus, zu dem der EZB-Rat mit der Erhöhung der Leitzinsen beginnt, und in jedem Fall so lange wie erforderlich voll wieder angelegt, um günstige Liquiditätsbedingungen und eine umfangreiche geldpolitische Akkommodierung aufrechtzuerhalten.

EZB-Präsidentin Christine Lagarde wird die Ergebnisse der Sitzung in einer um 14.30 Uhr beginnenden Pressekonferenz erläutern. Analysten rechnen damit, dass Lagarde in ihrer ersten Pressekonferenz als EZB-Chefin grundlegende Fragen zum prinzipiellen Handlungsspielraum der EZB, zur Möglichkeit einer abermaligen Rettung des Euro durch die Zentralbank ("whatever it takes") und zur anstehenden Prüfung ihrer geldpolitischen Strategie gestellt bekommen wird. Außerdem wird Lagarde die aktuellen makroökonomischen Stabsprojektionen verlesen.

Lagarde: Sehr akkommodierende EZB-Politik für längere Zeit nötig

Der Rat der Europäischen Zentralbank (EZB) weicht unter der Leitung der neuen EZB-Präsidentin Christine Lagarde nicht von seiner geldpolitischen Linie ab, obwohl er vorsichtige Anzeichen für etwas bessere Wachstums- und Inflationsaussichten sieht. Wie Lagarde in ihrer ersten Pressekonferenz nach einer Ratssitzung sagte, unterstrich der EZB-Rat erneut die Notwendigkeit eines sehr akkommodierenden geldpolitischen Kurses für einen längeren Zeitraum, um den Druck auf die zugrunde liegende Inflation und die Entwicklung der Gesamtinflation auf mittlere Sicht zu unterstützen.

"Insbesondere wird die Forward Guidance des EZB-Rats sicherstellen, dass sich die Finanzierungsbedingungen im Einklang mit Änderungen der Inflationsaussichten entwickeln", heißt es in den Einleitenden Bemerkungen Lagardes. In jedem Fall sei der EZB-Rat bereit, alle seine Instrumente gegebenenfalls anzupassen, um sicherzustellen, dass sich die Teuerungsrate - im Einklang mit der Verpflichtung des EZB-Rats auf Symmetrie - auf nachhaltige Weise seinem Inflationsziel annähere.

Aktuelle Konjunkturdaten deuten laut Lagarde auf eine gewisse Stabilisierung der Wachstumsverlangsamung und auf etwas bessere Inflationsaussichten hin. Nach Lagardes Worten kann sich die EZB für das nächste Jahr auf einen Inflationsdruck einstellen, der etwas höher als bisher angenommen ist.

Der volkswirtschaftliche Stab der EZB rechnet für 2020 mit einem Anstieg der Verbraucherpreise von 1,1 (bisher: 1,0) Prozent. Im Jahr 2022 sehen die Ökonomen die Inflation bei 1,6 Prozent; für 2022 wurde erstmals eine Prognose veröffentlicht. Für 2019 und 2021 werden Teuerungsraten von 1,2 (1,2) und 1,4 (1,5) Prozent erwartet.

Zudem rechnet die EZB für 2019 bis 2022 mit einem Anstieg des Bruttoinlandsprodukts (BIP) von 1,2 (1,1), 1,1 (1,2), 1,4 (1,4) und 1,4 Prozent.

FRANKFURT (Dow Jones) / (Reuters)

Konjunktur/Wirtschaft
[finanzen.net] · 12.12.2019 · 15:00 Uhr
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