Experten besorgt: Die USA könnten in einem "ewigen Handelskrieg" gefangen sein

Während die Handelsstreitigkeiten zwischen den beiden größten Volkswirtschaften der Welt, USA und China, und die damit einhergehenden befristeten Strafzölle weithin als temporäres Problem angesehen werden, machen sich einige Analysten zunehmend Sorgen, dass der Krieg nie zu einem Ende kommen könnte, wie CNBC kürzlich berichtete. Der Nachrichtensender spricht dabei sogar von einem "ewigen Handelskrieg". Denn während China das Ziel verfolgt, die Strafzölle schnellstmöglich abzuschaffen, setzen sich die USA für eine schrittweise Aufhebung ein. Die Zölle sind damit einer der wichtigsten Diskussionspunkte der beiden Länder. Daneben gebe es aber weitere Anzeichen dafür, dass "wir es mit einer längeren, langwierigeren Reihe von Handelskämpfen zu tun haben könnten", wie CNBC schreibt.

Anzeichen für einen "ewigen Handelskrieg" mehren sich

So blieben beispielsweise die Zölle auf Stahl und Aluminium ungeachtet der Unterzeichnung des neuen Freihandelsabkommens mit Mexiko und Kanada bestehen. Daneben drohte die Trump-Administration mit Vergeltungszöllen in Höhe von 11 Milliarden US-Dollar auf europäische Importe aus der Luftfahrtindustrie. Dieser Schritt nährte die Sorge, dass künftig auch Zölle auf europäische Auto-Importe auferlegt werden könnten. "Wir sehen eine Eskalation der Handelsspannungen als ein wesentliches Risiko", warnte Gita Gopinath, Chef-Ökonomin des Internationalen Währungsfonds, gegenüber CNBC. "Obwohl es zwischen den USA und China eine Verbesserung gegeben hat, und ein Abkommen in naher Zukunft möglich ist, sind wir besorgt, dass die Handelshemmnisse in anderen Sektoren, wie dem Automobilsektor, eskalieren".

Darüber hinaus kämpfe die US-Regierung dafür, sich die Möglichkeit zu erhalten, China im Rahmen eines neuen Handelsabkommens weiterhin mit Strafzöllen versehen zu können, wie CNBC schreibt.

Zwar sei es möglich, dass all dies nur ein Instrument der Trump-Administration sei, um ihren Willen durchzusetzen. Sollten die Ziele erreicht werden, würden auch die Zölle verschwinden. Doch auch das Gegenteil könnte CNBC zufolge der Fall sein. So könnte die Verwaltung eine ständige Auferlegung von Zöllen anstreben, was ein Ende der Handelsstreitigkeiten unmöglich machen würde, denn Trump habe sich schließlich selbst als "Tarif-Mann", bezeichnet.

Ähnlicher Meinung ist auch Ethan Harris, Ökonom der Bank of America Merrill Lynch. Er befürchtet, dass die Handelskonflikte anhalten werden, auch wenn ein Abkommen mit China zustande kommen sollte: "Der Handelskrieg wird während der Amtszeit von Präsident Trump nicht verschwinden. Ich denke, dass es Perioden des heißen Krieges und des kalten Krieges geben wird".

Welches Ziel verfolgen die USA?

Letztlich sei aber auch relevant, welches Ziel die US-Regierung mit den Streitereien verfolge, so CNBC. Sollte sie die Zölle lediglich als Verhandlungsinstrument nutzen, um die Beseitigung unlauterer Handelspraktiken durchzusetzen, könnten diese durchaus als vorübergehend angesehen werden. Bestünde das Ziel hingegen darin, die US-Produktion auf diese Weise wiederzubeleben, würden befristete Zölle wohl nicht ausreichen. Dann sei vielmehr ein "ewiger Handelskrieg" wahrscheinlich.

Wie kürzlich bekannt wurde, streben die USA und China nun die Unterzeichnung eines Handelsabkommens Ende Mai oder Anfang Juni an. Man habe sich auf einen vorläufigen Plan für neue Treffen geeinigt, schrieb das Wall Street Journal. In der Woche ab dem 29. April soll der US-Handelsbeauftragte Robert Lighthizer nach Peking reisen, während der chinesische Vertreter Liu He in der Woche vom 6. Mai nach Washington kommen soll. Ob diese Treffen aber tatsächlich zustande kommen und ob dabei Fortschritte erzielt werden können, bleibt abzuwarten, haben die USA und China doch auch bereits vorherige Zeitpläne des Öfteren schon nicht eingehalten.

Wie es in Zukunft also weitergeht, ob die Streitereien tatsächlich in einem "ewigen Handelskrieg" enden werden, scheint aktuell noch völlig offen.

Konjunktur/Wirtschaft
[finanzen.net] · 23.04.2019 · 07:50 Uhr
[0 Kommentare]
 
Schausteller fordern Cannabis-Verbot auf Kirmes und Schützenfesten
Düsseldorf - Die Kassenärztliche Vereinigung Nordrhein (KV) fordert, dass NRW dem Beispiel […] (01)
«Lena Lorenz» hält Auftaktwerte nicht
Weil Das Erste in der vergangenen Woche kaum Zuschauer mit der vierten «Charité»-Staffel hatte, schlug […] (00)
Ohne Haftpflicht kann es teuer werden
Wer Versicherungen ablehnt, sofern sie optional sind, sollte dennoch über eine private und […] (00)
Queen Camilla: Einsatz für jugendliche Opfer von Gewalt
(BANG) - Queen Camilla wünscht sich Pop-Up-Shops für Jugendliche, die zuhause Gewalt erleben. […] (00)
Bayer-Geschäftsführer Carro: 150 Millionen für Wirtz
Madrid/Leverkusen (dpa) - Bayer Leverkusens Geschäftsführer Fernando Carro hat für […] (02)
Humanoider Roboter Atlas wird elektrisch
Boston (dpa) - Der wohl bekannteste humanoide Roboter der Welt bekommt ein Upgrade. Die US- […] (00)
 
 
Suchbegriff

Diese Woche
Letzte Woche
Vorletzte Woche
Top News