Europas Baubranche: Ein zartes Aufblühen trotz regionaler Unterschiede
Die Bauwirtschaft in Europa signalisiert einen vorsichtigen Aufschwung ab 2025, was auf das kürzlich etablierte Sondervermögen der Bundesregierung in Höhe von 500 Milliarden Euro zurückzuführen ist. Prognosen von EUROCONSTRUCT deuten auf einen leichten Anstieg der Bauaktivitäten nach einem bedeutenden Rückgang im Jahr 2024 hin. Für 2025 wird ein Wachstum von 0,3 Prozent erwartet, mit einem weiteren Anstieg von 2,0 Prozent in den Jahren 2026 und 2027, angetrieben durch Investitionen im Wohnungs- und Infrastrukturbereich.
Diese Entwicklung ist jedoch regional unterschiedlich ausgeprägt. Während Westeuropa nur mit moderaten Zuwächsen rechnen kann, verzeichnen die osteuropäischen Länder wie Polen, Tschechien, Ungarn und die Slowakei dynamischere Wachstumsraten, befeuert durch EU-Fördermittel und Nachholeffekte. In Deutschland bleibt das Wachstum im Bausektor hinter der europäischen Konkurrenz zurück, mit prognostizierten Steigerungen von lediglich 0,3 Prozent für 2026 und 1,9 Prozent für 2027. Im Gegensatz dazu gilt Polen als Spitzenreiter mit ausgewiesenen Wachstumsraten von 6,5 Prozent im Jahr 2026 und 5,2 Prozent im Jahr 2027, was besonders Unternehmen wie der PORR Group zugutekommt.
Die PORR Group hat im ersten Halbjahr 2025 ihre Position durch eine diversifizierte Wertschöpfungskette gefestigt. Mit einem Auftragsbestand von über 9,4 Milliarden Euro plant PORR für 2025 eine moderate Steigerung bei Leistung und Umsatz sowie eine verbesserte EBIT-Marge von bis zu 3,0 Prozent.
Die Aktie der PORR hat sich bemerkenswert entwickelt und übertrifft den österreichischen Leitindex ATX mit einem Anstieg von fast 62 Prozent seit Jahresbeginn, was auf die stabile Auftragslage und positive Branchenaussichten zurückzuführen ist. Zu den bemerkenswerten Projekten der PORR zählt der Bau des längsten Eisenbahntunnels in Polen, ein Teil des zukünftigen Zentralflughafens (CPK), womit innovative Techniken im polnischen Tunnelbau eingeführt werden. Die Aufnahme in den österreichischen Leitindex ATX im September 2025 und die kürzlich ausgesprochene Kaufempfehlung durch Jefferies mit einem Kursziel von 37 Euro stärken zudem das Vertrauen der Investoren.

