Europäischer Verbraucherverband klagt gegen irreführende Ingame-Währungen in Videospielen
Der Europäische Verbraucherverband (BEUC) hat bei der Europäischen Kommission und dem Netzwerk der Verbraucherschutzbehörden (CPC) eine Beschwerde eingereicht, um gegen die Verwendung von Premium-In-Game-Währungen in Videospielen vorzugehen.
Diese Praxis betrifft Spiele wie Fortnite, EA Sports FC 24, Minecraft und Clash of Clans. Die Organisation argumentiert, dass die In-Game-Währungen gegen EU-Verbraucherschutzgesetze verstoßen und darauf abzielen, die Ausgaben der Verbraucher zu maximieren.
In ihrer Veröffentlichung "Game Over" weist die BEUC auf vier zentrale Probleme hin, die untersucht werden sollen. Erstens hätten Verbraucher keinen klaren Überblick über die tatsächlichen Kosten digitaler Gegenstände, was zu überhöhten Ausgaben führe.
Zweitens sei die Behauptung der Spieleentwickler, dass Spieler Premiumwährungen bevorzugen, irreführend. Drittens würden Verbraucher durch unfaire Bedingungen bei der Verwendung von Premiumwährungen benachteiligt. Schließlich seien Kinder besonders anfällig für diese Praktiken. Daten zeigen, dass Kinder in Europa im Durchschnitt 39 € pro Monat für In-Game-Käufe ausgeben.
Die BEUC fordert eine Untersuchung, da 42 % der 2023 am häufigsten gespielten Videospiele Premiumwährungen beinhalten, wobei viele dieser Spiele für Kinder ab 12 Jahren freigegeben sind. Die Organisation betont, dass diese Probleme auch auf andere Plattformen wie soziale Medien zutreffen, beispielsweise bei TikTok.
Die Verbraucherorganisation fordert volle Transparenz über den Preis virtueller Gegenstände sowie gleiche Verbraucherrechte in der virtuellen Welt wie im realen Leben, etwa das Widerrufsrecht und Garantieleistungen. Sie hofft, dass das CPC-Netzwerk gegen die als unlauter betrachteten Geschäftspraktiken vorgeht.