Europäische Zentralbank bleibt optimistisch trotz Herausforderungen
Die Europäische Zentralbank (EZB) zeigt sich zuversichtlich angesichts der anhaltenden wirtschaftlichen Herausforderungen im Euroraum. Laut Vizepräsident Luis de Guindos werden zwar Zölle die wirtschaftliche Entwicklung und die Preise in der Eurozone auf Jahre hinaus belasten, jedoch bestehe wenig Risiko, dass die Inflation zu stark sinkt.
Eine Pause bei der Lockerung der Geldpolitik signalisiert die EZB trotz Prognosen, die einen vorübergehenden Rückgang des Preiswachstums unter das 2%-Ziel in Aussicht stellen. Diese Abschwächung ist auf den starken Euro und niedrige Ölpreise zurückzuführen. Dennoch beschwichtigt de Guindos mögliche Sorgen und betont, dass die EZB nun in greifbarer Nähe ihres Inflationsziels sei, nachdem dieses in der Vergangenheit oft falsch eingeschätzt wurde.
Ein wesentlicher Grund für den erwarteten Anstieg der Inflation auf das Zielniveau, nach einem Rückgang auf 1,4% im ersten Quartal 2026, ist laut de Guindos der weiterhin angespannte Arbeitsmarkt. Gewerkschaften werden weiterhin gesunde Lohnerhöhungen verlangen, was das Lohnwachstum bei 3% hält.
De Guindos äußerte sich auch zu einem kürzlichen Anstieg des Euro um 11% gegenüber dem Dollar und beruhigte, dass der Wechselkurs bei $1.15 kein großes Hindernis darstelle. Zudem bleibt der Euro weit davon entfernt, den Dollar als weltweite Leitwährung ernsthaft herauszufordern, erklärte de Guindos mit Blick auf unzureichende finanzielle und verteidigungspolitische Strukturen in der Eurozone.