Europäische Verbündete schmieden Pläne mit Selenskyj gegen Moskau
In einer Zeit angespannter geopolitischer Verhältnisse fordert der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj den Westen auf, Russland für einen gerechten Frieden unter Druck zu setzen. Er zweifelt am Friedenswillen von Moskau im Vorfeld des USA-Russland-Gipfels in Alaska und betont die Notwendigkeit einer geeinten Strategie von Europa, den USA und der Ukraine.
Zur Konsolidierung der westlichen Unterstützung empfing Bundeskanzler Friedrich Merz den ukrainischen Staatschef in Berlin. Selenskyj ist als einziger Gast von Merz eingeladen, persönlich an der Videoschaltung mit US-Präsident Donald Trump und Kremlchef Wladimir Putin teilzunehmen. Alle anderen Teilnehmer, darunter Spitzenpolitiker aus Europa und der Nato, sind virtuell zugeschaltet.
Während eines Mittagessens diskutieren Selenskyj und seine europäischen Verbündeten über Mittel und Wege, um den Druck auf Russland zu verstärken. Eine virtuelle Vorbesprechung mit führenden Politikern aus Europa, initiiert von Kanzler Merz, soll eine gemeinsame Position gegenüber Trump erarbeiten. Gemeinsam mit EU- und Nato-Vertretern sollen Optionen zur Erzeugung von Druck auf Moskauer Verhandlungspartner besprochen werden.
Zudem stehen die Vorbereitung potenzieller Friedensverhandlungen und damit verbundene Gebiets- und Sicherheitsfragen auf der Agenda. Die nachmittäglichen Beratungen mit Trump zielen darauf ab, eine einheitliche europäische Linie zu finden, ohne dass dabei unerwünschte territoriale Zugeständnisse an Russland verhandelt werden.
Trump hat klargestellt, dass er keinen Deal ohne die Zustimmung der Ukraine eingehen wird, auch wenn er offiziell betont, dass eine Waffenruhe wünschenswert wäre. Sein Handlungsspielraum ist gleichwohl begrenzt, da jegliche territorialen Zugeständnisse von der Ukraine selbst sowie der Verfassung des Landes genehmigt werden müssten. Dennoch bleibt das Potenzial der USA, militärische Unterstützung zurückzufahren, ein entscheidender Faktor für die Verhandlungen.
Am Ende des Tages planen Merz und Selenskyj gemeinsame Statements, während die Koalition Brüsseler Hintertüren nutzt, um die Ergebnisse der Verhandlungen nachzubereiten. Ob die Gespräche tatsächlich ihren gewünschten Frieden näherbringen, bleibt abzuwarten.

