Europäische Märkte im Aufschwung – Chinesische Impulse und deutsche Reformen im Fokus
Europas Börsen setzten die jüngste Erholung am Montag mit Elan fort. Optimistische US-Konjunkturdaten befeuerten die Handelsplätze am Nachmittag zusätzlich. Große Aufmerksamkeit widmet sich dem milliardenschweren Rüstungs- und Infrastrukturpaket in Deutschland, das für frischen Wind sorgen könnte.
Der EuroStoxx 50, wichtigster Index der Eurozone, legte um 0,77 Prozent auf 5.445,55 Punkte zu. Der Schweizer SMI avancierte um 1,09 Prozent auf 13.058,12 Punkte, während der britische FTSE 100 um 0,56 Prozent auf 8.680,29 Punkte stieg. Trotz dieser Erholung sah sich der Markt mit der Herausforderung konfrontiert, ob bei anhaltend politischer Unsicherheit Investitionen in fallende Kurse oder in rasante Kursgewinne lohnenswert sind, so Jason Draho von UBS Global Wealth Management.
Die US-Einzelhandelsdaten blieben enttäuschend, trotz eines leichten Plus, stellte Ralf Umlauf von der Landesbank Helaba fest. Eine Zinssenkung der Fed am Mittwoch sei unwahrscheinlich, doch die Daten stützen die Erwartung künftiger Lockerung. Der Empire-State-Index und der schwache NAHB-Hausmarktindex lieferten weitere Dämpfer.
Gleichzeitig navigieren die Märkte in unruhigen Gewässern, warnte Susannah Streeter von Hargreaves Lansdown. Geopolitische Unsicherheiten belasten, während Hoffnung auf neuerliche wirtschaftsfördernde Maßnahmen aus China für Auftrieb sorgt.
Deutschlands Finanzpaket von CDU/CSU und SPD steht vor der Abstimmung. Ob die benötigte Zweidrittelmehrheit im Bundestag und Bundesrat erreicht wird, bleibt unsicher. Auch ein Veto des Bundesverfassungsgerichts ist möglich.
Öltitel erfreuten sich zum Start der Woche besonderer Beliebtheit, begünstigt durch unerwartet starke Zahlen aus Chinas Einzelhandel und Industrie. Die Aktien von Steyr Motors brillierten nach ihrem 76-prozentigem Anstieg am Freitag mit weiteren 140 Prozent. Qinetiq hingegen erlitt einen herben Rückschlag: Ein Kurssturz von rund 21 Prozent folgte der Warnung vor Verzögerungen bei Aufträgen, die Analysten dazu veranlasste, das Umsatzziel drastisch zu senken.