Euro trotzt politischen Turbulenzen und Fed-Gerüchten
Der Euro hat am Mittwoch seine Kursgewinne erfolgreich behauptet und notierte am Nachmittag bei 1,1625 US-Dollar, leicht höher als noch im frühen Handel. Die Europäische Zentralbank legte den Referenzkurs bei 1,1622 Dollar fest, verglichen mit 1,1553 Dollar am Vortag. Dadurch kostete ein Dollar umgerechnet 0,8604 Euro, ein Rückgang im Vergleich zu 0,8655 Euro am Dienstag.
Positiv auf den Euro-Wert wirkte sich die politische Stabilitätserwartung in Frankreich aus. Die französischen Sozialisten unterstützen Premierminister Sébastien Lecornu in der aktuellen politischen Krise und werden beim bevorstehenden Misstrauensvotum nicht gegen ihn stimmen, wie ihr Fraktionschef Boris Vallaud in der Nationalversammlung ankündigte. Diese politische Einigkeit lässt erwarten, dass der Haushalt gebilligt wird, was dem Euro Auftrieb verlieh.
Auf der anderen Seite des Atlantiks wirkte ein Kommentar des US-Notenbankpräsidenten Jerome Powell belastend auf den Dollar. Seine Einschätzung, dass sich die Lohnzuwächse im August stark verlangsamt haben, interpretierte der Markt als mögliches Anzeichen für weitere Zinssenkungen. Diese Verlangsamung führt zusammen mit einem weniger dynamischen Arbeitsmarkt zu erhöhten Risiken für die Beschäftigung. Die Fed hatte erst Mitte September eine Zinssenkung vorgenommen.
Die Europäische Zentralbank setzte zudem Referenzkurse gegen andere bedeutende Währungen fest: Ein Euro entsprach 0,8705 britischen Pfund, 176,13 japanischen Yen und 0,9305 Schweizer Franken. Der Goldpreis erreichte mit 4.218 Dollar zeitweise einen neuen Rekordwert pro Feinunze, bevor er auf 4.208 Dollar zurückging, was einem Plus von etwa 65 Dollar gegenüber dem Vortag entspricht.

