Euro trotzt geopolitischen Spannungen und zeigt Aufwärtsbewegung
Die europäische Gemeinschaftswährung hat am Montag trotz eskalierender Konflikte im Nahen Osten an Wert gewonnen. Der Euro notierte zuletzt bei 1,1583 US-Dollar, was eine deutliche Erholung gegenüber dem frühen Handel darstellt, als der Kurs noch einen halben Cent weniger betrug.
Die jüngsten militärischen Auseinandersetzungen zwischen Israel und dem Iran führten zwar zu massiven Angriffen auf Nuklearanlagen und Militäreinrichtungen, doch die Reaktionen der Märkte blieben vergleichsweise gelassen. Analysten der Dekabank betonen, dass der Konflikt aktuell wenig Potenzial zur regionalen Ausweitung aufweist – zumindest solange die strategisch wichtige Straße von Hormuz geöffnet bleibt. Durch ausreichend freie Produktionskapazitäten anderer OPEC-Staaten könnten zudem weitere Ölpreisanstiege begrenzt werden, was das Risiko negativer Auswirkungen auf die Weltwirtschaft mindert.
Die Commerzbank-Expertin Thu Lan Nguyen sieht den gestiegenen Eurokurs auch als Reaktion auf die Ölpreisbewegungen. Während der Dollar am Freitag noch an Wert zulegte, als der Ölpreis um etwa 13 Prozent stieg, sorgte die Erholung des Euro dafür, diese Verluste auszugleichen. Interessanterweise reagierte der Dollar nicht ähnlich stark gegenüber den Währungen anderer ölproduzierender Nationen wie Kanada und Norwegen. Nguyen weist darauf hin, dass die Bewegungen im Devisenmarkt weniger eine Flucht in sichere Häfen widerspiegeln, sondern vielmehr eine direkte Reaktion auf den Ölpreisanstieg darstellen.
In den kommenden Tagen wird der Fokus der Anleger auf die anstehende Zinsentscheidung der US-Notenbank gerichtet sein. Die Bestätigung des aktuellen Leitzinses wird für Mittwoch erwartet. Spannend bleibt, ob Fed-Chef Jerome Powell mögliche Zinssenkungen für den weiteren Jahresverlauf andeuten wird, wie es sich US-Präsident Donald Trump seit Längerem wünscht.
