Euro stabilisiert sich nach jüngsten Verlusten: Inflationsdaten aus den USA als Impulsgeber
Der Euro zeigt nach einem schwachen Wochenstart Anzeichen der Erholung. Am Dienstagnachmittag notierte die Gemeinschaftswährung bei 1,1147 US-Dollar, was einem Anstieg von über einem halben Cent gegenüber dem Vorabend entspricht. Die Europäische Zentralbank (EZB) setzte den Referenzkurs auf 1,1112 US-Dollar fest, im Vergleich zu 1,1106 US-Dollar am Montag.
Die positive Entwicklung des Euro erhielt Unterstützung von überraschenden Inflationsdaten aus den USA. Im April sank die Inflationsrate entgegen den Erwartungen. Dirk Chlench von der Landesbank Baden-Württemberg bemerkte, dass trotz diverser Zollerhöhungen keine heftigen Preisschübe bei Gütern zu beobachten seien. Tobias Basse, Analyst bei der Landesbank NordLB, prognostiziert mit nachlassenden Inflationserwartungen eine mögliche Rückkehr des Themas Leitzinssenkungen auf die Agenda der US-Notenbank, was den US-Dollar unter Druck brachte.
In Deutschland hingegen bleiben die Auswirkungen auf den Devisenmarkt begrenzt. Zwar verbesserten sich die Konjunkturerwartungen im Mai stärker als prognostiziert, jedoch trübte sich die bereits zuvor negativ bewertete Konjunkturlage weiter ein. Zum Wochenbeginn führte eine überraschende Einigung im Zollkonflikt zwischen den USA und China zu einem Aufschwung des US-Dollars, während der Euro auf den tiefsten Stand seit einem Monat fiel. Die Marktteilnehmer reagierten erleichtert und zeigten mehr Risikobereitschaft durch die Senkung von Zöllen der beiden führenden Volkswirtschaften.
Die Referenzkurse der EZB für den Euro im Vergleich zu anderen Währungen wurden am Dienstag auf 0,84060 britische Pfund, 164,61 japanische Yen und 0,9358 Schweizer Franken festgelegt. Zudem stieg der Goldpreis in London auf 3.244 Dollar pro Feinunze, etwa 8 Dollar mehr als am Vortag.