EU öffnet Weg für Strafzölle auf E-Autos aus China – Auswirkungen auf den Markt erwartet
Die mögliche Einführung von Strafzöllen auf chinesische Elektroautos durch die EU sorgt derzeit für angespannte Stimmung in der Automobilbranche. Thomas Peckruhn, Vizepräsident des Zentralverbands des Deutschen Kraftfahrzeuggewerbes, warnt vor steigenden Preisen für Elektrofahrzeuge und einer weiteren Verschlechterung der Kauflaune. Die strategische Entscheidung von Autohändlern, chinesische Marken zu integrieren, könnte durch die Zölle empfindliche Einbußen erleiden. Peckruhn äußert die Befürchtung, dass eine Gegenreaktion Pekings auf die Zölle nicht ausgeschlossen sei, was Auswirkungen auf deutsche Exporteure haben könnte.
Pläne der EU, trotz unterschiedlicher Meinungen unter den Mitgliedsstaaten, Importzölle von bis zu 35,3 Prozent einzuführen, veranlassen deutsche Autohersteller zur Besorgnis. Während Hoffnung auf eine Verhandlungslösung besteht, bleibt der Einfluss auf den Endverbraucher und die Weitergabe der Zölle unklar. Das Kiel Institut für Weltwirtschaft prognostiziert jedoch, dass Preise für Elektroautos infolge rückläufiger Importe steigen könnten.
Angesichts bereits gedämpfter Verkaufszahlen in der E-Auto-Branche sinkt die Prognose für das Jahr 2024 weiter. Der Verband der Automobilindustrie berichtet von einem erwarteten Rückgang um 29 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der schwache Absatz wird unter anderem auf das Wegfallen der E-Auto-Förderung zurückgeführt. Kritiker monieren, dass europäische Hersteller es versäumt haben, erschwingliche Modelle auf den Markt zu bringen, was durch Zölle auf günstige Modelle aus China noch verstärkt wird.
VW-Konzernchef Oliver Blume äußert Bedenken hinsichtlich möglicher chinesischer Gegenzölle auf deutsche Fahrzeuge und plädiert für weitere Verhandlungen vor Inkrafttreten der EU-Zölle. Blume fordert Investitionsanreize und eine Zusammenarbeit mit lokalen Unternehmen, um vorteilhafte Handelsbedingungen zu schaffen. Ferner ermutigt er chinesische Hersteller, ihre Elektroautos in Deutschland zu produzieren, um positive wirtschaftliche Effekte zu erzielen.