EU-Kommission stärkt Verhandlungsposition der Landwirte mit schriftlichen Verträgen
Die Europäische Kommission plant bedeutende Änderungen zur Unterstützung der Verhandlungsposition von Landwirten in Europa. Die Initiative soll dabei helfen, mehr schriftliche Verträge zwischen Bauern und Abnehmern zu etablieren und somit klare Regelungen zum fairen Milchpreis zu schaffen. Unter der Führung des neuen EU-Agrarkommissars Christophe Hansen wird ein unterschwelliger Zugang zu diesen Verträgen angestrebt, um den Verwaltungsaufwand auf ein Minimum zu reduzieren.
Hansen betont, dass einfache Vereinbarungen - selbst eine E-Mail könne ausreichend sein - genügen, um den Rahmen der neuen Vorgaben zu erfüllen. Ziel ist es, bürokratische Hürden herabzusetzen und die Flexibilität für die unterschiedlichen Bedürfnisse der Sektoren zu gewährleisten. Dieser Vorschlag, der derzeit auf Zustimmung der EU-Staaten wartet, könnte bereits innerhalb von sechs Monaten realisiert werden.
Zusätzlich zu den Vertragsregelungen sollen Mediationsprozesse eingeführt werden, die im Falle unvorhergesehener Kostensteigerungen wie etwa bei Düngemitteln greifen sollen. Dies soll Landwirte vor Überlastung schützen und faire Verteilungslösungen fördern. Auch klare Definitionen für Begriffe wie faire Milchpreise auf Verpackungen stehen zur Debatte, um Konsumenten transparente Informationen zu bieten.
Besonders in Zeiten gestiegener Energiepreise und wirtschaftlicher Unsicherheit, insbesondere hervorgerufen durch den russischen Angriffskrieg, haben Landwirte ihre Unzufriedenheit bezüglich steigender bürokratischer Anforderungen durch Proteste zum Ausdruck gebracht. Die EU-Kommission hatte jedoch immer wieder Anstrengungen unternommen, um diese Belastungen zu verringern.

