EU-Diplomat Borrell drängt auf Waffenruhe im Nahen Osten
Der EU-Chefdiplomat Josep Borrell unternimmt eine diplomatische Mission im Nahen Osten, um sich für eine Waffenruhe im Gaza-Konflikt einzusetzen. Am Montag trifft Borrell in Kairo den ägyptischen Präsidenten Abdel Fattah al-Sisi und plant zudem einen Besuch des Grenzübergangs Rafah zum Gazastreifen, wie der Auswärtige Dienst in Brüssel mitteilte. Ägypten, Katar und die USA stehen bei diesen Gesprächen als Vermittler im Fokus.
Am folgenden Dienstag sind Treffen mit Ägyptens Außenminister Badr Abdel-Atti sowie die Teilnahme an einer Sitzung der Arabischen Liga vorgesehen. Die Verhandlungen über eine Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas haben sich seit Monaten als schwierig erwiesen. Laut einem Bericht der "Financial Times" bereitet sich das US-Militär bereits auf den möglichen Misserfolg der aktuellen Gespräche vor. Eine Waffenruhe wird als notwendig erachtet, um eine weitere Eskalation, beispielsweise zwischen Israel und der Hisbollah im Libanon, zu verhindern.
Darüber hinaus plant Borrell am Mittwoch und Donnerstag eine Reise in den Libanon für politische Gespräche. Ein Besuch in Israel ist laut der Mitteilung jedoch nicht vorgesehen.
Borrell hat den Krieg Israels im Gazastreifen wiederholt kritisiert und dabei betont, dass dieser nach einem "schrecklichen Terrorangriff der Hamas" am 7. Oktober 2023 begann, bei dem etwa 1200 Menschen in Israel getötet und über 250 als Geiseln genommen wurden. Gleichzeitig unterstrich Borrell in einem Interview mit dem Magazin "Foreign Policy", dass "ein Grauen kein weiteres Grauen rechtfertigen" könne. Laut palästinensischen Angaben wurden bislang infolge des Krieges in Gaza bereits mehr als 40.000 Menschen getötet.