Eskalation in Mykolajiw: Raketen und Drohnenangriffe erschüttern südukrainische Region
Die südukrainische Region Mykolajiw ist jüngst ins Fadenkreuz intensiver Angriffe geraten. Nach Angaben der ukrainischen Militärbehörden griff Russland Mykolajiw über Nacht mit umfunktionierten Flugabwehrraketen an. Diese wurden laut Berichten der ukrainischen Luftwaffe von der von Russland annektierten Halbinsel Krim aus abgefeuert. Dabei handelte es sich um Raketen der Typen S300 und S400, die zwar in der Luft eine hohe Treffgenauigkeit aufweisen, aber gegen Bodenziele als ungenau gelten.
Der Angriff führte zu tragischen Folgen in der Gebietshauptstadt Mykolajiw. Gouverneur Witalij Kim berichtete auf Telegram von einer getöteten Frau und 16 Verletzten. Er wies zudem auf Schäden an einem nicht näher bestimmten Infrastrukturobjekt hin, ebenso wurden mehrere Gebäude beschädigt. Die strategisch wichtige Stadt Mykolajiw, bekannt für ihren Seehafen und Schiffbau, blieb im Frühjahr 2022 einer Besetzung durch russische Truppen knapp entgangen. Dennoch liegt der Hafen mittlerweile brach, da die russische Armee den Zugang zum Schwarzen Meer kontrolliert.
Zusätzlich zu den Raketenangriffen setzte Russland in der Nacht auch auf unbemannte Flugobjekte. Insgesamt 17 Kampfdrohnen sollen gegen die Ukraine eingesetzt worden sein, von denen die ukrainische Luftwaffe nach eigenen Angaben 12 abfangen konnte. Auch das russische Verteidigungsministerium meldet Aktivitäten: Über russischem Gebiet seien drei ukrainische Drohnen in der Nacht neutralisiert worden.