Eskalation im Westjordanland: Radikale Siedler sorgen für Unruhen
Im Westjordanland haben jüngste Vorfälle für erhebliche Spannungen gesorgt: Radikale israelische Siedler setzten palästinensisches Eigentum in Brand und verletzten dabei mehrere Palästinenser. Berichten zufolge wurde durch das israelische Militär bestätigt, dass vier Menschen verletzt wurden und im Zuge der Ereignisse mehrere Siedler festgenommen wurden. Israels Medien sprechen von insgesamt vier Festnahmen. Die palästinensische Nachrichtenagentur berichtete, dass Siedler in einem Industriegebiet nordöstlich des Palästinensergebiets Fahrzeuge, darunter auch Lastwagen, anzündeten und dabei eine Fabrik beschädigten. Zudem sollen die Angreifer landwirtschaftliche Flächen sowie Hütten und Zelte von Beduinen attackiert haben. Durch Steinwürfe auf Anwohner wurden mindestens zwei Menschen am Kopf verletzt. Auch Soldaten gerieten ins Visier der Siedler.
Israels Armee gab an, dass maskierte Siedler nach den Angriffen teilweise flüchteten und auch Soldaten angriffen, wobei ein Armeefahrzeug Schaden nahm. Der israelische Staatspräsident Izchak Herzog und andere führende Persönlichkeiten äußerten sich schockiert und verurteilten die Vorfälle als "schockierend und schwerwiegend". Herzog betonte, die Gewalt überschreite eine rote Linie. Seit Beginn des Gaza-Konflikts hat die Gewalt von Siedlern im Westjordanland stark zugenommen. Kritik an der israelischen Armee wird laut, sie gehe nicht mit der nötigen Härte gegen solche Übergriffe vor. Berichte über konsequente Strafverfolgung nach solchen Attacken sind selten.
Hintergrund der Spannungen ist die Eroberung des Westjordanlands und Ost-Jerusalems durch Israel im Sechstagekrieg 1967. Inmitten der drei Millionen Palästinenser dort, leben heute etwa 700.000 israelische Siedler. Die Palästinenser beanspruchen diese Gebiete für einen eigenen Staat mit Ost-Jerusalem als Hauptstadt.

