Eskalation im Westjordanland: Israelische Militäroperation fordert Opfer
Israels Militär hat am Mittwoch umfangreiche Razzien im besetzten Westjordanland durchgeführt. Unterstützt von Drohnenflotten und gepanzerten Fahrzeugen rückten Hunderte von Soldaten in die Städte Jenin und Tulkarm vor, wie israelische und palästinensische Beamte bestätigten. Diese Operation stellt eine wachsende dritte Front im anhaltenden Konflikt dar, der sich vom ägyptischen Grenzgebiet mit dem Gazastreifen bis in den Süden des Libanons erstreckt.
Nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums kamen dabei mindestens zehn Palästinenser ums Leben. Die israelische Armee erklärte, sie habe neun militante Kämpfer getötet. Ein israelischer Militärsprecher, Oberstleutnant Nadav Shoshani, betonte, dass die Städte zunehmend zu militanten Hochburgen geworden seien.
Eine bewaffnete palästinensische Gruppe aus Jenin erklärte, auf israelische Truppen in zwei Dörfern am Rande der Stadt geschossen zu haben. Palästinensische Bewohner in Jenin und Tulkarm berichteten von sporadischem Schusswechsel.
Diese Operation ist Teil monatelanger intensiver israelischer Razzien im besetzten Gebiet. Dort leben etwa drei Millionen Palästinenser unter israelischer Militärherrschaft. Seit dem Hamas-Angriff auf Israel am 7. Oktober, bei dem mehr als 600 Palästinenser im Westjordanland ums Leben kamen, sind die Spannungen stark angestiegen. Die Vereinten Nationen erklären, dass diese Zahl sowohl durch Gefechte mit dem israelischen Militär als auch durch Gewaltakte extremistischer jüdischer Siedler verursacht wurde. Israel hat darüber hinaus Tausende Palästinenser verhaftet, die verdächtigt werden, bewaffneten Gruppen anzugehören.
Parallel dazu tobt weiterhin der Krieg Israels gegen die Hamas im Gazastreifen, ausgelöst durch den Angriff vom 7. Oktober, sowie grenzüberschreitende Angriffe auf die Hisbollah im Libanon.