Eskalation im Nahen Osten: UN-Mitarbeiter bei Angriff getötet
Bei einem israelischen Luftangriff auf ein Gelände im Gazastreifen, das ehemals als Schule diente, sind 18 Menschen ums Leben gekommen, darunter laut Angaben der Vereinten Nationen auch sechs UN-Mitarbeiter. Die Todeszahlen können derzeit nicht unabhängig überprüft werden.
Laut israelischem Militär galt der Angriff einem Kommando- und Kontrollposten der Hamas. Trotz Maßnahmen zur Minimierung der Gefahr für Zivilisten wurden die UN-Einrichtungen getroffen, was bei den Vereinten Nationen zu großer Bestürzung führte. Der Angriff ereignete sich auf dem Gelände des UN-Hilfswerks UNRWA, das etwa 12.000 Menschen Zuflucht bietet.
UN-Generalsekretär António Guterres verurteilte den Angriff scharf und forderte ein sofortiges Ende der Verstöße gegen internationales humanitäres Recht. UN-Sprecher Stéphane Dujarric betonte, dass UN-Liegenschaften nicht angegriffen oder von militärischen Gruppen genutzt werden sollten.
Unterdessen setzt EU-Chefdiplomat Josep Borrell seine Nahostreise im Libanon fort, wo er sich mit Ministerpräsident Nadschib Mikati trifft. Seit Beginn des Gaza-Kriegs kommt es täglich zu militärischen Auseinandersetzungen zwischen Israel und der Hisbollah, was tausende Menschen zur Flucht gezwungen hat.
Israel fordert den Rückzug der Hisbollah hinter den Litani-Fluss, wie es eine UN-Resolution vorsieht, während die Hisbollah erst mit dem Beschuss Israels aufhören will, wenn es zu einem Waffenstillstand im Gaza-Krieg kommt. Die Verhandlungen über eine Waffenruhe und die Freilassung von Geiseln stagnieren derzeit.
Israels Verteidigungsminister Joav Galant verglich den Hamas-Anführer Jihia al-Sinwar jüngst mit Osama bin Laden und kündigte an, ihn zur Rechenschaft zu ziehen. Ein Angebot zur sicheren Ausreise Sinwars wurde seitens der Hamas bislang nicht angenommen.
In Israel demonstrierten mehrere hundert Menschen für eine Waffenruhe und die Freilassung von 101 verbliebenen Geiseln, darunter Angehörige der am 7. Oktober 2023 Verschleppten.