Erschütterungen im Schweizer BIP: Unerwartete Einbußen durch US-Zölle
Die Schweizer Wirtschaft sieht sich mit unerwarteten Herausforderungen konfrontiert, nachdem die von den USA auferlegten Importzölle auf Waren aus der Schweiz das Bruttoinlandprodukt (BIP) im dritten Quartal deutlich belastet haben. Laut einer ersten Schätzung des Staatssekretariats für Wirtschaft (Seco) sank das BIP um 0,5 Prozent im Vergleich zum Vorquartal, was weit über den Befürchtungen von Ökonomen lag. Analysten, die durch Bloomberg erfasst wurden, hatten lediglich einen leichten Rückgang von 0,1 Prozent erwartet.
Besonders hart traf es das chemisch-pharmazeutische Gewerbe, das im diesjährigen Sommerquartal starke Verluste hinnehmen musste. Die Industrie insgesamt zeigte eine negative Entwicklung, während der Wachstumsbeitrag des Dienstleistungssektors hinter den Erwartungen zurückblieb. Die Einführung der 39-prozentigen US-Zölle durch Präsident Donald Trump im August hatte die schweizerische Exportwirtschaft stark verunsichert, was insbesondere in den rückläufigen Exportzahlen der Uhren- und Technologiebranchen sichtbar wurde.
Dieses wirtschaftliche Abflauen setzte bereits im vorangegangenen zweiten Quartal ein, nachdem sich die Wirtschaft im ersten Quartal des Jahres noch um 0,8 Prozent hatte steigern können. Die vorliegenden Zahlen des Seco stützen sich auf eine Schnellschätzung, die nicht alle verfügbaren Daten berücksichtigt und daher in Zukunft revidiert werden könnte. Die Publikation der offiziell bestätigten Daten ist für den 28. November geplant und wird Aufschluss darüber geben, wie sich die Lage der Schweizer Wirtschaft entwickelt.

