Ernüchternde Bilanz für die ukrainische Luftabwehr: Ein Appell für verstärkte Unterstützung
Der neue Bericht "Monitor Luftkrieg Ukraine", herausgegeben von Europäischem Austausch und der Konrad-Adenauer-Stiftung, zeichnet ein düsteres Bild der aktuellen Lage der ukrainischen Luftverteidigung. Russische Streitkräfte haben offenbar erhebliche Fortschritte beim Umgehen der ukrainischen Verteidigungssysteme erzielt, was zu zunehmenden Schäden an kritischen Infrastrukturen führt.
Besonders beunruhigend ist der verstärkte Einsatz ballistischer Raketen: Im Oktober stieg deren Anzahl auf 108, während die ukrainische Abfangquote laut den Angaben des Berichts lediglich bei 15 Prozent liegt. Eine weitere Bedrohung stellt der massive Einsatz russischer Drohnen dar. Im Oktober flogen nachts durchschnittlich 170 Drohnen Angriffe auf ukrainische Ziele. Auch wenn mit 5.298 Langstreckendrohnen die Zahl etwas niedriger als im September ist, bleibt der Druck auf die ukrainischen Abwehrkapazitäten hoch. Die Gründe für den Rückgang könnten in unzureichender Produktion russischer Drohnen liegen. Trotz alledem sank die Abfangquote auf besorgniserregende 80 Prozent, verglichen mit Anfang des Jahres, als noch nahezu alle Drohnen abgewehrt werden konnten.
Die Eskalation der Angriffe führte dazu, dass im Oktober über 1.200 Flugkörper ihr Ziel erreichten. Besonders beunruhigend ist der Umstand, dass dabei nahezu 97 Tonnen Sprengstoff auf ukrainischem Boden detonierten – das Doppelte der Menge im Vergleich zum Vormonat und ein klares Warnsignal, dass die ukrainische Luftabwehr dringend Unterstützung benötigt. Vor allem die vermehrten Angriffe auf Energieanlagen wie Kraftwerke und Gasspeicher haben dramatische Folgen: Laut Berichten aus Kiew wurden gut 60 Prozent der Erdgasproduktion zerstört, wodurch in vielen Regionen der Ukraine lang anhaltende Stromausfälle zur alltäglichen Herausforderung werden.
Angesichts dieser Situation wächst der Ruf nach verstärkter Unterstützung der ukrainischen Luftverteidigung. Die Ukraine, die mit massiver westlicher Unterstützung – insbesondere aus Deutschland – ihre Abwehrkapazitäten aufgebaut hat, steht mehr denn je vor der Herausforderung, ihre Bevölkerung und Infrastruktur zu schützen.

