Erneuter Warnstreik bei Volkswagen: IG Metall macht mobil
Bei Volkswagen hat sich die ohnehin angespannte Tariflage erneut zugespitzt. In Wolfsburg begann heute der zweite Warnstreik dieser Tarifrunde. Bereits am Vormittag legten die ersten Beschäftigten ihre Arbeit nieder. Die Fertigung in der Volkswagen-Zentrale soll für insgesamt vier Stunden stillstehen. Betroffen sind neben dem Hauptsitz auch Standorte in Zwickau, Hannover, Emden, Kassel-Baunatal, Braunschweig, Salzgitter, Chemnitz und die Gläserne Manufaktur in Dresden.
Die IG Metall erhöht mit diesen Maßnahmen den Druck auf die andauernden Verhandlungen, in denen Auseinandersetzungen um geplante Lohnkürzungen, mögliche Entlassungen und Werksschließungen im Fokus stehen. Am Nachmittag treffen sich die Vertreter von Volkswagen und der Arbeitnehmerseite bereits zur vierten Verhandlungsrunde. Eine Kundgebung mit der IG-Metall-Vorsitzenden Christiane Benner ist ebenfalls angesetzt, bei der die Teilnahme von zehntausenden Beschäftigten erwartet wird.
Das Ziel der Gewerkschaft ist klar: Mit dem Streik werden die Pläne des Unternehmens, die eine Lohnkürzung von zehn Prozent vorsehen und über Werksschließungen sowie Kündigungen hinausgehen, vehement abgelehnt. IG Metall fordert stattdessen die Sicherung aller Arbeitsplätze und den Erhalt sämtlicher Standorte. Falls die Gespräche heute ergebnislos bleiben, drohen weitere Arbeitsniederlegungen und eine mögliche Intensivierung der Streiks.
Der aktuelle Warnstreik trifft zunächst die Früh- und Normalschicht, mit der Absicht, jede nachfolgende Schicht um vier Stunden zu verkürzen. Geplant ist, den Streik bis zum Ende der Nachtschicht am Dienstagmorgen fortzuführen. Bereits in der vergangenen Woche hatten fast 100.000 Mitarbeiter für zwei Stunden die Arbeit niedergelegt, was als deutlicher Warnschuss in Richtung Volkswagen verstanden wurde.

