Erneute Eskalation im Südlibanon: Israelische Militäraktionen trotz bestehender Waffenruhe
In einer sich zunehmend verschärfenden geopolitischen Lage hat das israelische Militär erneut militärische Aktionen im Südlibanon ausgeführt. Die israelischen Streitkräfte nahmen Ziele ins Visier, die nach eigener Aussage mit der Hisbollah in Verbindung standen. Laut dem Gesundheitsministerium in Beirut fielen diesen Angriffen mindestens ein Menschenleben zum Opfer: ein syrischer Staatsangehöriger. Zudem wurden sieben Personen verletzt, darunter befanden sich zwei Frauen. Die libanesische Nachrichtenagentur NNA berichtete zuvor über einen zivilen Todesfall, bei dem ein Mann beim Überqueren einer betroffenen Straße ums Leben kam, und einen weiteren Fall, bei dem ein Zivilist verletzt wurde.
Die Luftangriffe verursachten erhebliche Sachschäden, unter anderem wurden mehrere Bulldozer getroffen und zerstört, die in Brand gerieten. Augenzeugen berichteten von mindestens 15 unterschiedlichen Luftschlägen, die in der betroffenen Region registriert wurden.
Seitens des israelischen Militärs wird behauptet, dass die Angriffe sich gezielt gegen Infrastrukturen richteten, die von der Hisbollah genutzt werden, um ihre Anlagen zu reparieren. Eine offizielle Stellungnahme von der Hisbollah liegt derzeit noch nicht vor.
Der libanesische Präsident Joseph Aoun äußerte scharfe Kritik an den jüngsten Angriffen und sprach sich für eine unverzügliche Waffenruhe im Stile jener aus, die im Gazastreifen gilt. Auf der Social-Media-Plattform X (ehemals Twitter) erhob er sogar die Frage, ob die Angriffe eine Art Ausgleich für die derzeitigen Waffenstillstände in Gaza seien, und forderte eine gleichwertige Waffenruhe für den Libanon.
Trotz einer formell vereinbarten Waffenruhe zwischen Israel und der Hisbollah, die seit November besteht, sind die Spannungen in der Region ungebrochen. Beide Seiten erheben weiterhin Vorwürfe gegenseitiger Verletzungen dieser Vereinbarungen. Israel wirft der Hisbollah vor, ihre militärischen Kapazitäten im südlichen Libanon auszubauen, was die jüngsten militärischen Aktionen von israelischer Seite in einem strategischen Licht erscheinen lässt.
