Erholung auf dem deutschen Wohnimmobilienmarkt: Investoren kehren zurück
Investoren zeigen sich zunehmend optimistisch auf dem deutschen Markt für Wohnimmobilien. Ein Bericht von Jones Lang Lasalle (JLL) bestätigt, dass sich die Marktdynamik im dritten Quartal des Jahres positiv entwickelt hat. Wohnimmobilien im Wert von 2,78 Milliarden Euro wechselten den Besitzer von Juli bis August, was eine Steigerung im Vergleich zu den vorherigen drei Monaten und eine Verdoppelung im Vergleich zum gleichen Zeitraum des Vorjahres bedeutet. Dennoch bleibt das Transaktionsvolumen noch unter dem Fünfjahresdurchschnitt von 5,07 Milliarden Euro.
Laut der Analyse von JLL wurden primär Wohnungspakete und Studentenheime mit einem hohen Wohnanteil, sowie wesentliche Unternehmensübernahmen, in diese Zahlen einbezogen. Michael Bender, Leiter des Bereichs Wohninvestments in Deutschland bei JLL, prognostiziert bis Jahresende etwa zehn Milliarden Euro in Vertragsabschlüssen. Diese optimistische Prognose wird durch wieder aufkommende größere Transaktionen unterstützt.
Besondere Aufmerksamkeit verdient dabei der Kauf von 320 Mietwohnungen auf dem ehemaligen Paulaner-Brauerei-Gelände in München. Diese Transaktion, die von Cushman & Wakefield als herausragendes Beispiel im dritten Quartal hervorgehoben wurde, zeigt, dass der Markt wieder in Bewegung kommt. Die Bodenbildung bei Immobilienpreisen scheint abgeschlossen, und viele Investoren betrachten dies als idealen Wiedereinstiegszeitpunkt.
Die jüngste Zinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) hat dabei eine entscheidende Rolle gespielt. Während im letzten Jahr höhere Kreditzinsen noch zu einem signifikanten Preisrückgang führten, haben Zinssenkungen die Bauzinsen entlastet und Immobilien attraktiver gemacht. Dies hat laut EZB zu einer gesteigerten Nachfrage nach Immobilienkrediten im Juli geführt, was die Erschwinglichkeit für Verbraucher wieder erhöht.