Eon: Kalte Zeiten heizen das Geschäft an
Intensivierte Investitionen gepaart mit kühlerem Wetter bescherten dem Energieversorger Eon im ersten Quartal einen markanten Erfolgssprung. Der bereinigte operative Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) stieg im Vergleich zum Vorjahr um satte 18 Prozent auf über 3,2 Milliarden Euro, wie das Unternehmen aus dem Dax-Index mitteilte. Finanzchefin Nadia Jakobi äußerte sich optimistisch und sieht die Basis für ein erfolgreiches Geschäftsjahr bereits gelegt. Die Prognose für das Gesamtjahr sowie die langfristigen Ziele bis 2028 wurden ebenso bekräftigt. Nach einem schwachen Start am Mittwoch erholte sich die Aktie des Unternehmens zügig und verbuchte ein Plus.
In der vergangenen Woche erreichte die Eon-Aktie mit fast 15,79 Euro ihren bisherigen Jahresspitzenwert, musste anschließend jedoch leichte Rückschläge hinnehmen. Angesichts der jüngsten Quartalszahlen verzeichnete das Papier zur Wochenmitte wieder einen Aufschwung und liegt 1,3 Prozent höher. Seit Jahresbeginn hat der Dax-Titel bereits über 30 Prozent gewonnen.
Im ersten Quartal investierte Eon nahezu 1,5 Milliarden Euro, eine Steigerung von mehr als 13 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Diese Mittel flossen hauptsächlich in den Ausbau und die Modernisierung der Stromnetze sowie deren Digitalisierung und neue Netzanschlüsse. Das Netzgeschäft bleibt der Haupttreiber der Konzernergebnisse und ist stark von regulatorischen Bedingungen geprägt. Die kälteren Witterungsbedingungen führten zudem zu einem gesteigerten Energiebedarf und wirkten sich positiv auf das Geschäft aus.
Trotz eines bereinigten Überschusses von fast 1,3 Milliarden Euro, was einem Anstieg von 22 Prozent entspricht, sank der den Aktionären zurechenbare Gewinn um 9 Prozent auf 529 Millionen Euro. Dieser Rückgang ist auf nicht-operative Effekte, wie etwa aus Derivaten, zurückzuführen. Analyst Javier Garrido von JPMorgan zeigte sich überrascht von den starken Wettereffekten und erwartet in der Telefonkonferenz mit dem Management eine Diskussion über das obere Spektrum der Jahresprognose als mögliche Grundlage. Alexander Wheeler von RBC merkte hingegen an, dass die derzeit hohen Margen laut Eon im weiteren Jahresverlauf wieder normalisieren könnten.
Für das Jahr 2025 hat sich Eon ambitionierte Ziele gesetzt: Ein operativer Gewinn von 9,6 bis 9,8 Milliarden Euro soll erzielt werden, während der bereinigte Überschuss zwischen 2,85 und 3,05 Milliarden Euro liegen soll. Die Investitionen in diesem Jahr sollen sich auf etwa 8,6 Milliarden Euro belaufen.