Englands Immobilienmarkt: Eine Herausforderung nicht nur für junge Haushalte
In England ist der Traum vom Eigenheim zunehmend in weite Ferne gerückt, denn nur die reichsten zehn Prozent der Haushalte konnten sich bis März 2023 den Kauf eines Hauses leisten, wobei das Einkommen von fünf Jahren ausreicht. Gleichzeitig fielen die Immobilienpreise in London für alle Einkommensgruppen in die Kategorie der Unerschwinglichkeit. Mit einem durchschnittlichen verfügbaren Jahreseinkommen von 34.569 Pfund und einem durchschnittlichen Hauspreis von 298.000 Pfund erreicht das Preis-Einkommens-Verhältnis in England beachtliche 8,6, so das Office for National Statistics (ONS). Laut dieser Definition sind Immobilien, die mehr als fünf Jahreseinkommen kosten, als unerschwinglich einzustufen.
Vor allem die ärmsten Haushalte stehen vor enormen Hürden, denn für sie liegt der durchschnittliche Hauspreis bei 18,2-fachem Einkommen. Nur die vermögendsten zehn Prozent der Bevölkerung können mit einem Verhältnis von 4,3 punkten. London stellt dabei das größte Hindernis dar, da dort sogar die reichsten Haushalte mit 5,9 Jahreseinkommen über der Grenze der Erschwinglichkeit liegen.
Stephen Perkins, Geschäftsführer bei Yellow Brick Mortgages, stellte fest, dass es für Haushalte, insbesondere für jüngere Generationen, immer schwieriger wird, sich auf dem Immobilienmarkt zu etablieren. Die Löhne und das verfügbare Einkommen könnten mit den steigenden Immobilienpreisen nicht mehr Schritt halten, sagte er.
Sir Keir Starmer hat sich vorgenommen, den Zugang zum Immobilienmarkt zu verbessern und 1,5 Millionen neue Häuser während der laufenden Legislaturperiode zu bauen. Der Erfolg dieses Vorhabens könnte die große Herausforderung der Wohnraumkrise zumindest mildern.
Die Diskrepanz zwischen Löhnen und Immobilienpreisen betonte auch Chris Curtis von der Labour Growth Group, der auf die Dringlichkeit der Situation hinwies. Sein Fazit: Nur eine wachsende Wirtschaft, die Gehaltssteigerungen ermöglicht, werde dafür sorgen, dass nicht mehr nur ein privilegierter Kreis ein Eigenheim erwerben kann.
Die Immobilienpreise stiegen in diesem Jahr nach einem Rückgang 2023 wieder an, da die Hypothekenkosten ihren Höhepunkt erreichten. Obwohl die Erschwinglichkeitsquote in London 2022-23 bei 14,1 lag und unter dem Höchststand von 14,7 in 2016-17, bleibt die Stadt das teuerste Pflaster in Bezug auf Immobilienpreise im Verhältnis zum Einkommen.
Eine Erschwinglichkeit, wie sie bis zum Jahr 2001 gekannt war, ist nicht mehr gegeben, da die Immobilienpreise seither doppelt so schnell gestiegen sind wie das Haushaltseinkommen.

