EnBW tätigt Investition in bedeutenden Batteriespeicher in Deutschland.
Der Energieversorger EnBW hat Pläne zur Errichtung eines großangelegten Batteriespeichers nördlich von Karlsruhe veröffentlicht. Dieser beeindruckende Speicher soll ab Frühsommer 2026 in Angriff genommen werden und eine Kapazität von 800 Megawattstunden bieten. Damit könnte er rechnerisch den gesamten täglichen Energiebedarf von bis zu 100.000 Haushalten decken. Obwohl EnBW bereits die Entscheidung zur Investition am Energiepark Philippsburg getroffen hat, wurden Details zu den Kosten des Projekts noch nicht öffentlich gemacht. Nichtsdestotrotz ist die Finanzierung ohne staatliche Unterstützung geplant, wobei insbesondere Erlöse aus der Stromvermarktung einen entscheidenden Beitrag leisten sollen. Der Start des Betriebs ist für Ende 2027 vorgesehen.
Im Zuge der Energiewende gewinnen Batteriespeicher eine zunehmende Bedeutung. Sie fungieren als Pufferlösung, um die unregelmäßige Einspeisung von Strom aus erneuerbaren Energien wie Solar- und Windkraft auszugleichen. Darüber hinaus spielen sie eine Rolle bei der Sicherung der Netzstabilität, indem sie die bestehende Strominfrastruktur ergänzen. "Batteriespeicher unterstützen wasserstofffähige Gaskraftwerke, die für längere Stromversorgungseinsätze ausgelegt sind," erläutert Peter Heydecker, Vorstand für Nachhaltige Erzeugungsinfrastruktur bei EnBW. Laut Studien des Fraunhofer-Instituts für Solare Energiesysteme ISE, wird bis 2045 ein Speicherbedarf von 180 Gigawattstunden prognostiziert, während die aktuelle Kapazität lediglich 24,03 Gigawattstunden erreicht.
Der geplante Speicher in Philippsburg ist Teil eines wachsenden Trends zur Entwicklung großangelegter Energiespeichersysteme. So beginnt auch der Energiekonzern RWE mit der Realisation eines Batteriespeicherprojekts in Bayern mit einer Speicherkapazität von 700 Megawattstunden. Gleichzeitig verfolgt Leag in der Lausitz ambitionierte Pläne für den Bau des gegenwärtig größten Batteriespeichers Europas, der eine Kapazität von 4.000 Megawattstunden aufweisen soll.
Der Standort Philippsburg bietet für EnBW dabei ideale Rahmenbedingungen. Die bereits im Rückbau befindlichen Atomkraftwerksblöcke schaffen Platz und Infrastruktur für den Neubau. Des Weiteren hat TransnetBW ein bedeutendes Gleichstrom-Umspannwerk auf Nachbarflächen errichtet, das Teil des Ultranet-Projekts ist. Diese Verbindung soll Windkraft, die im Norden Deutschlands erzeugt wird, effizient in die südlichen Landesteile transportieren. Dies unterstreicht die strategische Lage des Energieparks Philippsburg in der überregionalen Energieverteilung und betont seine Bedeutung für eine klimafreundliche Energiezukunft.

