Elektroauto-Aktien im Vergleich: BYD und Rivian unter der Lupe
Die Entwicklung der Aktien von Elektrofahrzeugherstellern zeigt derzeit ein durchaus divergentes Bild: Während die BYD-Aktien in den letzten drei Monaten um beachtliche 23 % zulegten, fiel der Kurs der Rivian Automotive um drastische 36 %. Diese Entwicklungen werfen Fragen unter Anlegern auf, ob Rivian möglicherweise eine Kaufgelegenheit darstellt. BYD, mit Sitz in China, ist bekannt für seine breite Palette an Elektrofahrzeugen, darunter der kostengünstige Atto 3 SUV, der Dolphin Hatchback und die Seal Limousine. Neben dem Automobilsektor ist das Unternehmen auch in anderen Industrien aktiv, wie etwa der Herstellung von wiederaufladbaren Batterien und Mobiltelefonkomponenten. Trotz des Kursanstiegs zeigt sich eine vorsichtige Haltung gegenüber BYD, da die starke Verflechtung mit den chinesischen und Hongkonger Märkten für anhaltende Volatilität sorgen könnte. Im Gegensatz dazu kämpft Rivian mit eigenen Herausforderungen, unabhängig von den globalen Börsenschwankungen. Unsicherheit herrscht wegen verfehlter Lieferziele, die auf einen Komponentenengpass zurückzuführen sind. Dies zwang Rivian, seine Produktionsprognose für das Gesamtjahr um bis zu 18 % auf nunmehr 47.000 bis 49.000 Fahrzeuge zu senken. Nichtsdestotrotz meldet das Unternehmen eine starke Nachfrage für sein neues Modell R2, was der Aktie trotz des laufenden Komponentenmangels Auftrieb geben könnte. Interessanterweise setzen beide Unternehmen auf verschiedene Strategien: BYD kann sowohl auf sein reines Batteriefahrzeug- als auch auf das Hybridgeschäft setzen, während sich Rivian ausschließlich auf batterieelektrische Fahrzeuge konzentriert und dabei die Strategie verfolgt, zunächst teurere Modelle zu etablieren, um später Skaleneffekte mit günstigeren Fahrzeugen zu nutzen. Diese Vorgehensweise lehnt sich an das erfolgreiche Modell von Tesla an. Auch wenn BYD als etablierterer Hersteller gilt, könnte die derzeitige Marktvolatilität die Aktien weniger attraktiv machen. Rivian hingegen präsentiert sich als riskantere, aber ebenso vielversprechende Anlagechance, falls der Kurs noch weiter fällt. Ein vorsichtiges Abwarten könnte sich hier als kluge Strategie erweisen.