El Salvador strebt Milliarden-Kredit vom IWF an – Bitcoin im Fokus
In Kürze könnte El Salvador eine richtungsweisende Vereinbarung über ein neues Kreditprogramm mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF) erzielen. Insidern zufolge wird erwartet, dass binnen zwei bis drei Wochen ein Abkommen über ein Darlehensvolumen von 1,3 Milliarden US-Dollar geschlossen wird. Vor diesem Hintergrund könnte die umstrittene Einführung von Bitcoin als offizielles Zahlungsmittel im Land angepasst und das Haushaltsdefizit reduziert werden.
Eine IWF-Delegation befindet sich derzeit in San Salvador, um die finalen Einzelheiten des Abkommens mit der Regierung von Präsident Nayib Bukele zu besprechen. Ein erfolgreicher Abschluss könnte zudem den Weg für weitere Kredite von der Weltbank und der Interamerikanischen Entwicklungsbank im Umfang von je 1 Milliarde US-Dollar ebnen. Der IWF wollte die laufenden Verhandlungen nicht kommentieren, was seiner gängigen Politik entspricht.
Sollte der IWF-Vorstand dem Paket zustimmen, könnte El Salvador nach mehrjähriger Isolation in die internationale Finanzgemeinschaft zurückkehren. Das Land hatte im Juni 2021 Bitcoin als erste Nation weltweit als gesetzliches Zahlungsmittel eingeführt – ein Schritt, den der IWF aufgrund finanzieller Risiken kritisierte.
Das geplante Abkommen sieht vor, dass die Verpflichtung für Unternehmen, Bitcoin als Zahlungsmittel zu akzeptieren, aufgehoben wird. Zudem plane El Salvador, sein Budgetdefizit merklich zu senken, Korruption nachhaltig zu bekämpfen und die Währungsreserven auszubauen. Präsident Bukeles entschiedener Kampf gegen kriminelle Banden hat ihm im Land erhebliche Popularität verschafft.
Unterdessen sucht die Regierung verstärkt nach internationalen Investitionen, um die Wirtschaft anzukurbeln, während die Beziehungen zur Biden-Administration besser werden. Gleichzeitig pflegt Bukele enge Kontakte zu Donald Trump und Elon Musk, um das kleine Land in Zentralamerika als Ziel für Surfbegeisterte und Krypto-Enthusiasten zu etablieren.
Salvadorianische Bürger ziehen im Alltag immer noch den US-Dollar vor, während die Bitcoin-Stadt-Pläne bisher unverwirklicht blieben. Dennoch hat sich der Wert der gehaltenen Kryptowährung zuletzt deutlich erhöht.
Im Zuge seiner zweiten Amtszeit hat Bukele die Stabilität El Salvadors unter Beweis gestellt: Das Anleiherisiko des Landes ist signifikant gesunken und die Staatsanleihen notieren nahe dem Nennwert. Die parallele Rallye von Anleihen und Bitcoin kommentierte der Präsident mit den Worten: "Zum ersten Mal in der Geschichte treibt Bitcoin die Staatsanleihenpreise auf den traditionellen Märkten nach oben".

