Einwohnerzahl sinkt unter 82 Millionen
Ende 2009 lebten etwa 81,7 bis 81,8 Millionen Menschen im Land, ein Jahr zuvor waren es noch 82 Millionen. Seit 2003 habe Deutschland jedes Jahr Einwohner verloren, teilte das Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mit.
Nach den Berechnungen der Statistiker wurden im vergangenen Jahr rund 645 000 bis 660 000 Kinder geboren, etwa 830 000 bis 840 000 Einwohner starben. Die Differenz aus Geburten und Todesfällen dürfte damit bei etwa 180 000 bis 190 000 liegen. Zum Vergleich: 2008 gab es rund 683 000 Geburten und etwa 844 000 Sterbefälle, das ergab ein Geburtendefizit von 162 000.
Basis dieser Zahlen sind Daten bis einschließlich September, die restlichen drei Monate beruhen auf einer Schätzung. Endgültige Zahlen liegen voraussichtlich im Frühsommer vor.
Ein Geburtendefizit gibt es in Deutschland nach Angaben des Bundesamts bereits seit 1972, davor waren seit 1947 stets mehr Kinder geboren worden als Menschen starben. Allerdings sei das Defizit meist durch Zuwanderung ausgeglichen worden, deshalb sei die Einwohnerzahl in der Regel gewachsen.
Eine Einschätzung des Wanderungssaldos - also der Differenz zwischen den Zuzügen aus dem Ausland und den Wegzügen ins Ausland - sei für 2009 derzeit aber erst grob möglich. 2008 hatten erstmals seit der Wiedervereinigung mehr Menschen Deutschland verlassen als zuzogen, unter dem Strich war das ein Verlust von 56 000 Einwohnern. Für 2009 erwarten die Statistiker ein Minus von 20 000 bis 70 000 Menschen.