Eine Studie findet heraus: Amazon Fire TV trackt hochsensible Nutzerdaten und versendet diese an Drittfirmen

• Amazon und Roku tracken sensible Daten
• Persönliche Nutzerdaten werden an Drittanbieter weitergegeben
• Die Datenübertragung kann vom Nutzer nicht gestoppt werden

Tracker für Erstellung persönlicher Nutzerkonten verwendet

Amazon Fire und Roku senden teils sensible Daten via umfangreicher Nutzerprofile an Drittfirmen weiter, teilten Forscher der Universität Princeton mit. Über eben diese Nutzerprofile können weitere Firmen jederzeit einsehen, wann und was von den Nutzern geschaut wird. Amazon ist den meisten ein Begriff und steht hinter Amazon TV, Roku ist der Hersteller des Sky Streaming-Sticks. Die Studie der Universität Princeton, die im Rahmen des Forschungsprojekts 2.000 Streaming-Kanäle der beiden Streaming-Anbieter unter die Lupe nahm, konnte bei 89 Prozent der Kanäle von Amazon Fire TV und bei 69 Prozent der Kanäle von Roku Tracker nachweisen. Die Tracker sind bereits von Onlineriesen wie Google und Facebook bekannt, bis zu 60 Tracker für einen einzelnen Kanal werden teilweise von den Streaming-Boxen genutzt. Die am meisten bedienten Domains waren beispielsweise doubleclick.net, googleanalytics.com, googlesyndication.com oder facebook.com. 687 der am häufigsten abonnierten Channels leiten die Daten an Amazon-adsystem.com weiter, weitere Drittanbieter wie Amazon Core Card Research und Spotxchange bekommen die privaten Informationen ebenfalls überliefert.

Daten über ungesicherte Verbindungen weitergeleitet

Über die Informationen der Tracker wird es den Firmen ermöglicht, ein detailliertes Nutzerprofil der Kunden zu erstellen und deren Streaming-Verhalten zu analysieren. Mit den erhaltenen Daten kann gezielt Werbung geschaltet werden, bei Amazon konnte zudem eine Verbindung zu deren Werbeplattform nachgewiesen werden. Die übermittelten Daten enthielten nicht nur Informationen bezüglich des Streaming-Verhaltens der Kunden, weitere hochsensible Daten wurden über teils unverschlüsselte Verbindungen wie das HTTP-Protokoll weitergeleitet.

Datenversendung kann derzeit nicht von Nutzern verhindert werden

Die Tracker ermöglichen es den Anbietern zudem, hochsensible Daten wie Standorte der Boxen, Gerätenummern, MAC-Adressen und sogar Videotitel und WLAN-Kennungen zu ermitteln. Entscheidet sich ein Nutzer gegen personalisierte Werbung und schaltet diese Funktion aus, werden die Daten trotzdem weiterhin übertragen, nur die personalisierte Werbung bleibt aus. Amazon sieht für den Fall der Datenschutzvereinbarung die freiwillige Selbstregulierung für die Drittanbieter vor. Die Forscher fordern mehr Transparenz für die Nutzer, zudem muss eine anonyme Nutzung der Dienste gewährleistet werden können, soweit dies eben geht. Inkognito-Modi, ähnlich denen von Webbrowsern, sollten laut der Forscher eingeführt werden. Zumindest müsse die Datenübertragung verschlüsselt erfolgen. Kunden sollten außerdem entscheiden können, was zu welchem Zweck weiterversendet werden kann und diese Sendungen verbieten dürfen, wenn sie das nicht wünschen. Die Forscher fordern nun rechtliche Schritte.

Amazon äußert sich

Amazon hat gegenüber t3n Stellung zu den Vorwürfen bezogen und äußert in seinem Statement: "Für den Fall, dass Kunden interessenbasierte Werbung deaktivieren, verlangen wir von App-Entwicklern, dass sie die Werbe-ID dieser Kunden nicht verwenden, um Benutzerprofile für Werbezwecke zu erstellen oder interessenbasierte Anzeigen anzuzeigen. Wir schreiben auch vor, dass alle Anwendungen von Drittanbietern, die personenbezogene Daten von Fire TV-Benutzern erfassen, eine Datenschutzerklärung beinhalten müssen, die erklärt, welche Daten von Kunden erfasst und wie sie verwendet werden".

Hinzuzufügen ist, dass die Studie in den USA durchgeführt wurde und die Ergebnisse in Deutschland nur bedingt dieselben sein müssen. Das nächste Forschungsprojekt der Universität Princeton wird Apple TV sein, da dort ähnliche Muster vermutet werden.

Ausland
[finanzen.net] · 16.10.2019 · 20:52 Uhr
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