Ein Umbruch in der Region: Israelische Operationen im Golan und die Folgen
Israel besetzt einen symbolträchtigen Abschnitt in den Golanhöhen, der einst Schauplatz heftiger Gefechte war. In den vergangenen Tagen zogen sich die verbliebenen syrischen Einheiten zurück, und diverse lokale Rebellengruppen besetzten das Gebiet.
Nahtlos übernahmen israelische Streitkräfte Positionen in der bislang als Pufferzone dienenden Region und eroberten einen verlassenen Beobachtungsposten auf dem Jabal al-Shaykh, dem höchsten Punkt der Hermon-Bergkette. Gleichzeitig führte die israelische Luftwaffe Angriffe auf vermeintliche strategische Ziele in Syrien durch, darunter Lager mit chemischen Waffen, Langstreckenraketen und Flugabwehrsystemen.
Besonders besorgt ist Israel darüber, dass diese Waffen an die Hisbollah oder andere feindliche Gruppen gelangen könnten. Premierminister Binyamin Netanyahu nutzte die Gelegenheit und bezeichnete die Ereignisse als historischen Wendepunkt.
Er nahm die syrische Revolution für sich in Anspruch und wies auf die Bedrohung durch Iran und Hisbollah hin. Nicht jeder im israelischen Sicherheitsapparat teilt jedoch die Einschätzung, dass diese militärischen Schritte angebracht sind. Kritiker sehen hierin vor allem Ablenkungsmanöver von Netanyahus persönlichen Herausforderungen, allen voran seinem bevorstehenden Prozess wegen Korruption.
Mit dem Regimewechsel in Syrien eröffnen sich für Israel neue diplomatische Spielräume. Auch wenn einige Beobachter Parallelen zwischen der Ideologie der Rebellen und der von Hamas sehen, überwiegen momentan die Chancen zur Zusammenarbeit mit verschiedenen Gruppen in der Region.
Kluge Diplomatie könnte dazu beitragen, die Sicherheit langfristig zu gewährleisten. Israel verfolgt aufmerksam die Entwicklungen in Syrien mit der Perspektive, neue Allianzen zu schmieden und eine stabile Zukunft in der Region zu fördern.
Wichtig bleibt jedoch, den Fokus auf laufende Konflikte wie Gaza nicht aus den Augen zu verlieren und hier eine dauerhafte Waffenruhe zu erzielen.

