Eimer mit Bauschutt von Autobahnbrücke geworfen
«Er hatte richtig Glück - wäre der Eimer ein paar Zentimeter weiter rechts eingeschlagen, wäre er mit Sicherheit lebensgefährlich oder sogar tödlich verletzt worden.» Die Mordkommission hat Ermittlungen aufgenommen.
Das kiloschwere Geschoss durchschlug die Windschutzscheibe; der Schutt - eine Mischung aus Kacheln, Steinen und Sand - flog durch den Wagen. Trümmerteile trafen den 41-Jährigen, der allein im Auto saß, am Kopf und am linken Arm. Eine Fahndung nach den Tätern blieb zunächst erfolglos. Auf der Brücke fanden die Ermittler zwei weitere Eimer mit Bauschutt. Ob die Verdächtigen sie dort deponiert oder andere Menschen sie illegal abgestellt hatten, war noch unklar.
Der Fahrer war am Mittwochabend mit rund 100 Stundenkilometern auf der stark befahrenen Autobahn 1 (Hamburg-Bremen) in Richtung Süden unterwegs. Als er - auf der mittleren der drei Spuren - unter die Brücke im Hamburger Stadtteil Billstedt fuhr, traf der Eimer die Frontscheibe auf der Fahrerseite. Das Geschoss prallte zunächst gegen den Rahmen des Autos und wurde dort abgelenkt. Dem Fahrer gelang es trotz der Aufprallwucht, den Wagen auf dem Standstreifen zu stoppen.
Die Tat weckt Erinnerungen an den tödlichen Holzklotzwurf von einer Autobahnbrücke bei Oldenburg (Niedersachsen). Der knapp sechs Kilogramm schwere Klotz hatte am Ostersonntag 2008 die Windschutzscheibe eines Autos durchschlagen und eine 33-Jährige vor den Augen ihrer Familie getötet.