Dutch Bros: Ein Blick auf das Wachstumswunder im Schnellverkauf
Die niederländische Kaffeehauskette Dutch Bros zieht zunehmend Aufmerksamkeit auf sich, dank ihres bemerkenswerten Wachstums bei den Standorten. Was 1992 mit einem kleinen Verkaufswagen für Espresso begann, hat sich mittlerweile zu über 900 Standorten gemausert – ein beeindruckender Anstieg, der oft Vergleiche mit dem Giganten Starbucks hervorruft. Dutch Bros unterscheidet sich jedoch durch seinen einzigartigen Ansatz: Über 90% des Geschäfts werden durch Drive-Throughs abgewickelt, was zu kleineren, effizienteren Geschäftsräumen führt. Die Einnahmequellen von Dutch Bros sind breit gefächert. Neben den Kaffeverkäufen, die 50% der Umsätze ausmachen, tragen auch Energydrinks – darunter das eigene Produkt Blue Rebel – mit 25% sowie weitere Getränke wie Tees und Limonaden zur Bilanz bei. Ein wesentlicher Erfolgsfaktor ist das interne Franchisesystem, das 2008 eingeführt wurde. Um Franchise-Nehmer zu werden, müssen Mitarbeiter mindestens drei Jahre im Unternehmen gearbeitet haben. Dies hat zu einer bemerkenswert niedrigen Zahl an Standortschließungen geführt: In den letzten fünf Jahren musste nur ein Standort dauerhaft schließen. Diese Dynamik treibt das Management an, eine noch kapitaleffizientere Expansion zu planen, begleitet von einer stärkeren Rendite neuer Standorte nach 2025. Angepeilt wird eine Vergrößerung auf über 4.000 Standorte, was etwa 10% der Starbucks-Filialen entspricht. Obwohl dieses Ziel in 10-15 Jahren erreicht werden könnte, bleiben internationale Expansionen bislang außen vor, wodurch der Fokus auf die Hauptmärkte stärker bleibt. Zu den Wachstumstreibern gehören neben der Standortzahl und neuen Produktvorstellungen auch die Inflation, die durch Preisanpassungen weitergereicht wird. Historische Daten zeigen allerdings, dass neue Produkte eher bestehende Verkäufe kannibalisieren, statt den Umsatz pro Standort signifikant zu steigern. Finanziell zeigt Dutch Bros ein konstantes Umsatzwachstum, wobei die Margen während der COVID-19-Pandemie unter steigenden Mieten und direkten Kosten litten. Seit 2022 haben sich die Bruttomargen jedoch stabilisiert, und Skaleneffekte haben die Betriebsmargen verbessert. Das Management zielt auf eine bereinigte EBITDA-Marge von 30%, was einer Betriebsgewinnmarge von etwa 18% entspricht – leicht höher als bei Starbucks. Basierend auf einer konservativeren Marge von 16% wird Dutch Bros bei etwa 32 Dollar pro Aktie fair bewertet, nahe am aktuellen Kurs von 29 Dollar. Sollte das Management jedoch die angestrebten 18% erreichen, könnte der faire Wert über 35 Dollar steigen, was auf ein beträchtliches Aufwärtspotenzial hindeutet. Während Dutch Bros nicht zu den 31 beliebtesten Aktien unter Hedgefonds gehört, stieg die Anzahl der Hedgefonds-Portfolios mit BROS-Aktien von 33 im vorherigen Quartal auf 37 im zweiten Quartal. Trotz des Risikos und der Potenziale als Investment liegt die Überzeugung darin, dass einige KI-Aktien größere Renditen in kürzerer Zeit liefern könnten.