Drohnenangriffe und diplomatische Verstrickungen: Ukraine und Russland im Fokus
Die jüngsten Entwicklungen im anhaltenden Konflikt zwischen Russland und der Ukraine brachten erneut besorgniserregende Nachrichten. Trotz intensiver Debatten über eine mögliche Waffenruhe intensivierte Russland seine Drohnenangriffe auf ukrainische Städte. Besonders Charkiw, unweit der russischen Grenze, wurde Ziel intensiver Angriffe - mehr als 15 russische Kampfdrohnen sollen dort Schäden verursacht haben, wie lokale Behörden berichten. Die Zahl der Verletzten stieg rasch an, erklärte Bürgermeister Ihor Terechow. Er verwies auf Explosionen, die in der Stadt zu hören seien, und auf Zerstörungen an Wohngebäuden sowie an einem Krankenhaus.
Der Einsatz neuer Drohnentechnologien, die nach Behördenangaben aus weiterentwickelten iranischen Modellen bestehen, stellt die ukrainische Verteidigung unter erheblichen Druck. Diese Drohnen können bis zu 88 Kilogramm Sprengstoff transportieren, erläuterte Spartak Boryssenko von der Staatsanwaltschaft in Charkiw. Auch andere Städte wie Dnipro und Krywyj Rih waren Ziel russischer Luftangriffe, mit oft tödlichen Konsequenzen. Unterdessen wurden auf russisch besetztem Gebiet in Horliwka Verletzte nach einem ukrainischen Artillerieangriff gemeldet.
Gleichzeitig setzt die internationale Diplomatie ihre Bemühungen fort, eine Waffenruhe zu vereinbaren. Unterschiedliche Vorstellungen zwischen den Konfliktparteien prägen die Diskussion: Während die Ukraine mit Unterstützung der US-Regierung eine 30-tägige Feuerpause fordert, plant Russland eine dreitägige Pause Anfang Mai. Diese soll mit dem historischen Gedenken an das Ende des Zweiten Weltkriegs zusammenfallen, trifft jedoch auf Skepsis seitens der Ukraine.
Parallel dazu kündigte Präsident Wolodymyr Selenskyj neue Sanktionen gegen Russland an, um "Moskau an Schmerzpunkten" verwundbar zu machen. Diese Maßnahmen sollen die russische Rüstungsindustrie und Handelsbeziehungen treffen und in enger Abstimmung mit westlichen Partnern erfolgen. Selenskyj wiederholte seine Forderung nach einer umfassenden Waffenruhe, während er Russlands Absichten, die hinter der begrenzten Feuerpause stecken, kritisierte: Der Schutz der Militärparade am russischen Tag des Sieges vor ukrainischen Drohnenangriffen stehe im Vordergrund der russischen Strategie, so Selenskyj.