Drohnenangriff verschärft Spannungen im Nahen Osten
Ein Angriff der libanesischen Hisbollah-Miliz auf einen israelischen Armeestützpunkt nahe der Stadt Binjamina hat die ohnehin angespannte Sicherheitslage in der Region weiter verschärft. Bei dem Drohnenattentat wurden laut israelischen Militäraussagen vier Soldaten getötet und sieben weitere schwer verletzt. Insgesamt wurden mehr als 60 Personen bei der gestrigen Attacke verletzt, was den Vorfall zu einem der schwersten Angriffe auf Israel seit Beginn des Gaza-Konflikts vor einem Jahr macht.
Die israelischen Verteidigungskräfte stehen vor der Herausforderung, die Sicherheitslücken zu schließen, die den Angriff ermöglichten. Armeesprecher Daniel Hagari betonte die Notwendigkeit einer umfassenden Untersuchung, um künftige Angriffe dieser Art verhindern zu können. Die proiranische Hisbollah stellte indes klar, dass der Angriff ein gezielter Akt war und drohte mit weiteren Aggressionen, sollte Israel seine militärischen Aktivitäten im Libanon nicht einstellen.
Aus den Vereinigten Staaten kommt unterdessen Verstärkung für Israels Verteidigung: Eine THAAD-Raketenbatterie soll zusätzlichen Schutz bieten, nachdem die Region jüngst unter wiederholtem Raketenbeschuss stand. Dieser Schritt unterstreicht das Engagement der USA für die Sicherheit Israels. Kurz nach dem Drohnenangriff versuchte die Hisbollah erneut, Raketen auf den Norden Israels abzufeuern – die Luftabwehr konnte jedoch Schlimmeres verhindern.
Die militärischen Auseinandersetzungen führten sowohl in Südisrael als auch im Libanon zu zahlreichen Opfern, wobei die Hisbollahs Strategie, ihre Stellungen nahe UN-Standorte zu legen, für zusätzlichen internationalen Unmut sorgt. UN-Generalsekretär António Guterres rief dringend zur Zurückhaltung auf und verurteilte Angriffe auf Friedenstruppen als potenzielle Kriegsverbrechen.
Derweil setzt sich die humanitäre Krise fort: Im Gazastreifen beginnt heute die zweite Runde der Polio-Impfungen, bei der rund 590.000 Kinder unter zehn Jahren gegen Kinderlähmung geimpft werden sollen. Diese Aktion erfolgt unter erleichternden Feuerpausen, die gemeinsam von Israel und den UN genehmigt wurden.