Dramatische Eskalation der Entführungswelle in Nigerias Nordwesten
In einem dramatischen Vorfall wurden über 50 Frauen und Kinder aus dem Dorf Kakin Dawa im nigerianischen Bundesstaat Zamfara von einer bewaffneten Bande entführt. Diese Entführungen sind mittlerweile im Nordwesten Nigerias an der Tagesordnung, da bewaffnete Gruppen regelmäßig Dörfer, Straßen und Schulen überfallen, um hohe Lösegeldforderungen an die Angehörigen der Entführten zu stellen.
Besonders brisant sind die auffälligen Entführungen, die sich im Laufe dieses Jahres in der Region ereignet haben. Mitte August wurden im nördlich-zentral gelegenen Bundesstaat Benue mindestens 20 Medizinstudenten und Zahnmedizin-Studenten verschleppt, als sie zu einer Tagung reisten. Glücklicherweise kamen alle nach wenigen Tagen wieder frei.
Nicht weniger alarmierend waren die Entführungen Anfang Mai, als bei nächtlichen Überfällen in drei Dörfern des Bundesstaates Zamfara mehr als 100 Menschen von Bewaffneten entführt wurden. Mitte März erreichten die Entführungswellen in Kaduna einen Höhepunkt, als rund 100 Menschen, darunter viele Frauen und Kinder, von bewaffneten Banden verschleppt wurden.
Ein weiterer organisierter Überfall fand am 12. März in Kajuru statt, als 61 Bewohner in die Hände der Angreifer fielen, die in militärischen Tarnanzügen unerkannt in das Dorf gelangen konnten. Die bislang größte Entführung ereignete sich am 7. März in Kaduna, als täglich mehr als 200 Schüler, einige von ihnen erst sieben Jahre alt, entführt wurden.
Sie erhielten durch eine Militäraktion ihre Freiheit zurück. Diese Vorfälle werfen ein schockierendes Licht auf die Unsicherheit, die die nordwestliche Region Nigerias erfasst hat, und verdeutlichen die Bedrohung durch bewaffnete Banden, die dort mittlerweile zur Hauptsicherheitsbedrohung geworden sind.

