Draghi fordert Innovationsschub: EU soll im Technologierennen aufholen
Mario Draghi sieht in der technologischen Innovation und deren Implementierung die Ursache für die Produktivitätslücke zwischen der EU und den USA. Er empfiehlt eine neue Industrie-Strategie, die eine Investition von 800 Milliarden Euro umfassen soll, um sowohl mit China als auch mit den USA Schritt zu halten.
Draghi hat Recht, wie ich aus meiner über zwanzigjährigen Erfahrung in der europäischen Tech-Branche bestätigen kann. Seit 2019 hat die EU über 100 digitale Regelungen geschaffen. Ob für ein Technologie-Startup oder einen kleinen Einzelhändler, die regulatorische Komplexität ist ein wahres Minenfeld. Technologie zu entwickeln, zu lancieren oder nur zu nutzen, ist in Europa schwieriger als anderswo auf der Welt. Natürlich sind Regulierungen notwendig, aber ein „alles geht“-Ansatz ist keine Option.
EU steht sich jedoch selbst im Weg, obwohl sie in einer Zeit des möglichen Aufschwungs steckt. Unsere Forschung mit Public First zeigt, dass allein generative künstliche Intelligenz 1,2 Billionen Euro zur europäischen Wirtschaft hinzufügen könnte. Viel von Googles Innovationen werden aus Europa heraus angeführt. Wir arbeiten täglich mit talentierten europäischen Unternehmen, Unternehmern und Innovatoren zusammen und sehen aus erster Hand die Vorteile, die der Binnenmarkt für sie bieten könnte.
Um Draghis Vision zu realisieren, müssen Unternehmen, die technologische Innovation vorantreiben, florieren können. Ein neuer Ansatz ist erforderlich, damit Europa diesen entscheidenden Moment nicht verpasst.